Drei Kinder in Zagreb getötet: Österreicher will sich zur Tat nicht äußern

CROATIA-AUSTRIA-CRIME-CHILDREN-POLICE
Der Zustand des Tatverdächtigen ist laut Anwalt derzeit stabil. Laut Medienberichten soll sein Motiv bekannt sein.

Der 56-jährige Wiener Harald K. wurde am Montagabend aus einer psychiatrischen Klinik in Zagreb entlassen und befindet sich derzeit in Polizei-Haft. Zu dem Vorwurf, seine drei Kinder (4, 7) vergiftet und erstickt zu haben, will er nichts sagen.

Laut seinem Anwalt Marko Ivica verteidigte sich der Tatverdächtige bei einer Vernehmung im Kriminalpolizeipräsidium in der kroatischen Hauptstadt mit Schweigen. Sein Gesundheitszustand ist einigermaßen stabil, doch nach Angaben des Anwalts wurde jedoch entschieden, vorerst nicht vor den Ermittlern auszusagen.

Der Anwalt erwartet, dass für den Mann Untersuchungshaft beantragt wird. Erst dort will er mit seinem Mandanten über die Verteidigungsstrategie entscheiden. Der nächste Schritt soll eine Untersuchung von medizinischen Experten erfolgen, die seinen psycho-physischen Zustand zum Zeitpunkt des Verbrechens bestimmen sollen.

Harald K. wurde am Montagabend offiziell festgenommen, nachdem er aus der psychiatrischen Klinik Vrapče entlassen worden war.

Motiv angeblich Depression

Laut dem Nachrichtenportal Index.hr soll der Mann am Montag im Spital über die Details der Tat gesprochen haben. Dabei soll er bereut haben, dass er noch am Leben sei. Als Motiv für seine Tat soll er angegeben haben, dass die Miete für seine Wohnung ausgelaufen sei und er nirgendwo anders hin gehen konnte. Deshalb soll er beschlossen haben, sich und seinen Kindern das Leben zu nehmen. Seine Kinder soll er getötet haben, damit sie bei ihm sein würden, wenn er sterbe.

In den vergangenen Monaten soll er sich traurig, deprimiert und verlassen gefühlt haben und hatte keinen Ausweg aus der Situation mehr gesehen, meldet Index.hr

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal 
www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

Kommentare