Wie drei 14-Jährige aus Wien-Simmering die Welt verbessert haben

Es begann alles bei einem Fußballspiel. Wie so viele Burschen kickten auch Aliyan, Danijel und David nachmittags mit ihren Freunden. „Wir sprachen über unsere Sommerferien und fragten die anderen, ob sie auch in die Heimat ihrer Eltern fahren werden“, erzählt Aliyan.
Ein Bub, Omar, zeigte ihnen daraufhin Fotos aus seinem Geburtsland, dem Sudan, wo seine Großeltern noch leben. „Er erzählte uns von den schrecklichen Zuständen dort – von Gewalt, Hunger und Bürgerkrieg.“
Die Geschichte ließ die drei Burschen, die alle die 4C in der AHS Gottschalkgasse in Simmering besuchen, nicht mehr los. Und so überlegten sie gemeinsam, was sie tun könnten. Schnell war ihnen klar, dass sie eine Spendenaktion in der Schule starten wollten.
Präsentation für Lehrer
Dass sie dabei auch viel für sich selbst lernen würden, war ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. „Zuerst machten wir eine Powerpoint-Präsentation, die wir allen Lehrkräften zeigten, damit sie eine Petition unterschreiben, durch die die Spendenaktion erlaubt wird“, erzählt Danijel.
Nachdem 40 Pädagoginnen und Pädagogen unterschrieben hatten, gingen die 14-jährigen Schüler zur Direktorin. „Da sie gerade Zeit hatte, mussten wir unsere Idee sofort präsentieren – ohne Vorbereitung“, erinnert sich Aliyan.
Nachdem die Schulleiterin einverstanden war, gingen die drei in alle 27 Klassen der Schule, klärten die Schülerinnen und Schüler über die Situation im Sudan auf und kündigten an, dass sie in ein paar Tagen wiederkommen würden, um Spenden einzusammeln.
Speisen aus unterschiedliche Kulturen
Auf Vorschlag der Direktorin wurde zudem ein Buffet organisiert, zu dem Eltern Speisen aus unterschiedlichen Kulturen mitbrachten.
Parallel suchten die Burschen auch noch eine vertrauenswürdige Organisation, an die die Spenden gehen sollten. „Das SOS-Kinderdorf hat sich zuerst gemeldet und uns unterstützt, Spendenboxen aufzustellen“, sagt David.
Eine Mühe, die sich ausgezahlt hat: 2.900 Euro kamen zusammen. „Nachdem im KURIER eine Meldung über unsere Aktion erschienen war, wandte sich eine Dame an uns, die allein 250 Euro gespendet hat“, freut sich David.
Souveränität
Sein Resümee: „Die Aktion war anstrengend, weil sie viel Zeit gekostet hat, aber ich kann mich jetzt besser organisieren.“ Danijel hat entdeckt, dass man auch „als junger Mensch etwas bewirken kann.“
Und Aliyan ist jetzt viel souveräner, wenn er frei vor Menschen sprechen muss. „Schließlich haben wir unser Projekt 50-mal vorgetragen.“
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