Im Besucherzentrum soll es künftig Tickets für alle zur Hofburg gehörenden Attraktionen geben. Und das sind ganz schön viele: Sisi-Museum, Spanische Hofreitschule, Albertina, Kunsthistorisches Museum, Nationalbibliothek, Weltmuseum, Ephesos-Museum, österreichisches Filmmuseum, Schmetterlingshaus (im Palmenhaus im Burggarten) und sogar Schloss Schönbrunn.
Ausschließlich um ein zentrales Ticketcenter geht es der Burghauptmannschaft aber nicht. Vor allem geht es ihr um Information zur Hofburg selbst. Denn die ist bisher völlig unterverkauft.
Die Informationen zur Hofburg sollen sich künftig auf die drei Räume des Besucherzentrums erstrecken. Im ersten Raum soll es um die harten Fakten zur Hofburg gehen: ihre Geschichte, wie viele Gebäude sie umfasst, wie viele Höfe sie hat, wer was wann gebaut hat. „Die Bausubstanz der Hofburg geht auf Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt zurück“, sagt Gepp.
Im zweiten Raum geht es um die Hofburg heute. Das digitale 3D-Modell der Hofburg, das derzeit im kleinen Hofburg-Info-Center zwischen Nationalbibliothek und Weltmuseum liegt, wird samt dem Info-Center vom Weltmuseum in diese Raum übersiedeln. (Die Räumlichkeiten dort stehen künftig dem Weltmuseum als Museumsräume zur Verfügung.)
In den Fensternischen von Raum 2 werden Audio-Stationen geschaffen. Geht es nach der Burghauptmannschaft, sollen die Audio-Guides mit Geschichten über die Hofburg besprochen werden – von jenen, die mit der Hofburg zu tun haben. „Aber nicht nur vom Bundespräsidenten“, sagt Gepp. Auch von der Feuerwache oder Bewohnern der Hofburg. „Es soll möglichst authentisch sein“, sagt Gepp. Außerdem sollen dort Sitzmöglichkeiten geschaffen werden. Im dritten Raum wird das Bistro untergebracht – und ja, auch ein kleiner Shop. Allerdings keiner mit „mit Sisi-Häferln und Gummizeugs“, sagt Gepp. Vorstellbar sei, dass zum Beispiel die fünfbändige Abhandlung zur Hofburg, herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften, dort verkauft wird. Oder das Hofburg-DKT.
15 bis 20 Sitzplätze wird das Bistro drinnen auf Zweier- und Vierer-Tischen bieten, auch einen Gastgarten wird es geben – ungefähr in der Größe, die auch jener des Café Hofburg hatte. Ein Restaurant mit „20-seitiger Speisekarte“, wie Gepp sagt, solle man aber nicht erwarten. Vielmehr werde es sich um ein „Bistro mit Kuchen und Sandwiches“ handeln. Ob es die Burghauptmannschaft selbst betreibt – und etwa Mehlspeise von bekannten Wiener Produzenten zukauft – oder es verpachten wird, steht aber noch nicht fest.
Der Eingang zum Besucherzentrum wird bei der alten Holztüre (Bild links unten) sein. Ein eigenes Eingangsportal, etwa beim Heldentor, wird sie aber wohl nie haben, sagt Gepp. „Das widerspräche der Hofburg als Ganzes.“ Denn die Hofburg, die ist ein Stückwerk verschiedener Epochen. Wo Platz gebraucht wurde, wurde (weiter)gebaut.
Umgebaut wird nun über den Winter. Spätestens nächsten Sommer soll dann auch die Kardinalschnitte wieder einziehen. Eine echte allerdings.
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