Die Grätzelwirtin von Wien-Margareten

© Klaus Kamolz
Mit Charme und Herzblut hat Marion Jambor, einst gute Seele im Restaurant Mraz, ein Latino-Beisl zum Ort der Begegnung gemacht. „Woracziczky“ richtig auszusprechen, ist weniger schwer als das Wort aussieht.
Es ist kurz vor halb zwölf, aus der Küche ist Topfgeklapper und Brutzeln zu hören, und Marion Jambor rückt da und dort auf den blütenweiß gedeckten Tischen kitschig bunte Porzellantiere zurecht. Dann nickt beim Eingang plötzlich die Türklinke, schnalzt hoch, nickt noch einmal. Kurze Pause. Es klopft. Marion Jambor ruft „Jessas, zuag’sperrt!“, stürzt zur Tür und dreht den Schlüssel um. Drei Gäste treten ein und nehmen an verschiedenen Tischen Platz. „Is eh erst elfuhrdreissig und zwei Sekunden“, sagt sie mit ironisch-entschuldigendem Ton. Tja, Stammgäste stehen eben nicht gerne vor verschlossenen Türen.
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