Der Ballhausplatz könnte bald autofrei werden

Der Ballhausplatz könnte bald autofrei werden
Das Innenministerium wünscht sich mehr Sicherheit für das Regierungsviertel, der Bezirk ist äußerst skeptisch.

Mit dem Ballhausplatz könnte bald ein weiterer Straßenzug in Wien autofrei werden. In diesem Fall jedoch nicht aufgrund städtebaulicher Überlegungen, etwa um den Platz durch mehr Grün herunterzukühlen, sondern zur Erhöhung der Sicherheit im Regierungsviertel.

So wird bis zum Sommer eine Objektschutzeinheit der Polizei dauerhaft eingerichtet. Parallel dazu laufen jedoch auch Überlegungen, den Ballhausplatz und die Löwelstraße für den Individualverkehr zu sperren, sagte der Generalsekretär im Innenministerium, Helmut Tomac, der Presse.

Aktuell dürfen Löwelstraße und Ballhausplatz von allen Fahrzeugen, auch von Lkw, durchfahren werden. Damit ist auch die Zufahrt zu Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei offen. Zwar sind diese seit 2017 durch Anti-Terror-Poller geschützt. Dennoch müsse man sich anschauen, „was sicherheitstechnisch erforderlich ist“, so Tomac zur Presse.

Im Zuge dessen werde man sich auch über das Thema Fahrverbot entlang dieser potenziellen Anschlagsziele Gedanken machen müssen. Persönlich hält Tomac bestimmte Zufahrtssperren für erforderlich.

Bezirk dagegen

Die meisten Bezirksparteien sind über die Überlegungen unterdessen nicht erfreut. Die Sicherheit sei ein hohes Gut, die Innere Stadt aber auch Lebensraum, sagte die Sprecherin von ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl, Kathrin Zirbs-Gansterer zur Presse.

Neos und FPÖ sind in Hinblick auf Anrainer und Lieferanten ebenfalls gegen ein Fahrverbot, die SPÖ fordert zumindest die Einbindung von Stadt und Bezirk in die Erstellung eines möglichen neuen Verkehrskonzepts für das Regierungsviertel.

Als einzige Bezirkspartei können die Grünen den Plänen etwas abgewinnen. Er maße sich nicht an, die Sicherheits-Erfordernisse beurteilen zu können, sagte Klubchef Alexander Hirschenhauser zur Presse. Er begrüße aber „jede Initiative, die den motorisierten Verkehr in der Inneren Stadt reduziert und somit hilft, die Klimaschutzziele zu erreichen“.

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