Coronavirus: Deutlich weniger Patienten in Wiener Arztpraxen

Coronavirus: Deutlich weniger Patienten in Wiener Arztpraxen
Telemedizin gibt es inzwischen in fast allen Ordinationen. Mediziner rechnen mit Umsatzeinbußen.

In Wien dürften sich viele Menschen an den Appell halten, zwecks Eindämmung des Coronavirus nur in dringenden Fällen eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Die Ärztekammer berichtete am Mittwoch, dass 89 Prozent der niedergelassenen Mediziner in den vergangenen zwei Wochen teils deutlich weniger Patientenaufkommen verzeichneten. Fast alle Ärzte bieten demnach nun auch Telemedizin an.

50 Prozent weniger Aufkommen

Zwei Drittel jener niedergelassenen Ärzte mit Patientenschwund gaben in der vom Meinungsforschungsinstitut „Peter Hajek Public Opinion Strategies“ durchgeführten Umfrage an, mehr als 50 Prozent weniger Aufkommen in ihren Praxen zu haben. Weitere 20 Prozent sahen ein Minus von 25 bis 50 Prozent, hieß es in einer Aussendung. Gleichzeitig bieten inzwischen 97 Prozent der befragten Ärzte nach eigenen Angaben Telemedizin - also die Betreuung von Kranken via E-Mail oder Telefon - an, was von einem Großteil der Patienten auch positiv angenommen werde.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres begrüßte dies in einer Aussendung. Die Telemedizin in den Ordinationen sie sei ein wesentliches Instrument, um Infektionen in den Arztpraxen zu vermeiden. Auch sollten Ordinationsbesuche ausschließlich nach vorangegangener telefonischer Terminvereinbarung stattfinden. „Nur so kann es uns gelingen, das Coronavirus von den Ordinationen fernzuhalten“, meinte Szekeres. Durch das Ausbleiben der Patienten erwartet der Großteil der niedergelassenen Mediziner allerdings Umsatzeinbußen. 42 Prozent rechnen gar mit einem Minus von mehr 50 Prozent. Fachärzte wären hier tendenziell mehr betroffen als Allgemeinmediziner, hieß es.

Zehn Prozent der Infizierten im Spital

Rund zehn Prozent der mit Covid-19 infizierten Österreicher (1.071) müssen laut Innenministerium mittlerweile im Spital behandelt werden. 215 davon werden intensivmedizinisch betreut. Mit Stand 10.00 Uhr, Mittwoch, haben sich 10.407 Österreicher mit dem Coronavirus angesteckt. 1.436 haben sich wieder davon erholt. 146 erlagen der Krankheit.

 

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