Burgstaller k.o. geschlagen: Rapid-Stürmer hatte 1,68 Promille

Guido Burgstaller
Es war ein fataler Faustschlag, der Rapid-Stürmer Guido Burgstaller am 14. Dezember des Vorjahres nach einer - wie sich nun heraus gestellt hat - feuchtfröhlichen Partynacht im Wiener Volksgarten ausknockte. Jener 23-Jährige, der dem 35-jährigen Fußballprofi den Schlag versetzte, muss sich am Donnerstag am Landesgericht für Strafsachen wegen schwerer Körperverletzung verantworten.
Wie jetzt bekannt wurde, war Burgstaller zum Zeitpunkt der Attacke volltrunken. Wie aus Gerichtsunterlagen hervor geht, hatte der Sportler bei dem Zwischenfall 1,68 Promille. Das ist deshalb von Bedeutung, da er laut Gutachten derart schwere Körperverletzungen davon trug, weil er beim Sturz keinerlei Abwehrreaktionen zeigte bzw. keine Schutzhaltung einnahm. Er fiel, ohne sich abzustützen, heißt es in den Unterlagen.
Schädelbasisbruch erlitten
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte im Zuge der Ermittlungen den ursprünglichen Verdacht in Richtung absichtlicher schwerer Körperverletzung (§ 87 StGB) fallen gelassen. Eingebracht wurde ein Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung (§ 84 Absatz 4 StGB). Dem Angeklagten wird vorgeworfen, er habe mit dem Faustschlag fahrlässig eine schwere Gesundheitsschädigung bewirkt. Burgstaller hatte einen Schädelbasisbruch erlitten.

In Form: Rapid-Stürmer Burgstaller
Zu der Auseinandersetzung zwischen dem 23-Jährigen und Burgstaller war es aus nichtigem Anlass gekommen. Einen sportlichen bzw. fußballerischen Hintergrund gab es laut aktuellem Ermittlungsstand nicht. Der Beschuldigte erkannte Burgstaller nicht als Profifußballer.
Burgstallers Freundin hatte um 6.00 Uhr vor dem Volksgarten angeblich den 23-Jährigen und einen zweiten Mann um Feuer für Zigaretten gebeten. Daraus entwickelte sich später ein Streitgespräch, als einer der Beteiligten der jungen Frau eine Rose schenkte.
Daraufhin soll Burgstaller der Gruppe näher getreten sein, zwischen dem Fußballer und dem 23-Jährigen entstand eine verbale Auseinandersetzung.
Wirkte "stark alkoholisiert"
Burgstaller kassierte einen Faustschlag gegen das Kinn. Er fiel nach hinten und schlug mit dem Kopf am Asphalt auf. Laut Rettungsdienst war er kurze Zeit bewusstlos. Die Einsatzkräfte mussten ihn erst überreden, ins AKH mitzufahren.
Laut den Angaben der Rettungskräfte wirkte Burgstaller "stark alkoholisiert" und schwer beeinträchtigt. Er erlitt unter anderem einen Schädelbasisbruch und musste zehn Tage stationär im Spital behandelt werden. Derzeit arbeitet der 35-Jährige an seinem Comeback. Für den heurigen Sommer hatte Burgstaller bereits vor dem Zwischenfall sein Karriereende angekündigt.
Partynacht vor internationalem Einsatz
Im Prozess am Donnerstag geht es nun auch darum, wieviel Schmerzengeld dem Fußballer zugesprochen wird. Der Tatverdächtige ist geständig und hat sich für die Attacke bereits öffentlich entschuldigt. Er bereue den Vorfall sehr.
Die starke Alkoholisierung des Profisportlers wird beim Verfahren zur Sprache kommen. Zwei Tage vor dem Zwischenfall hatte Burgstaller mit Rapid das Europa Conference League-Match gegen Omonia Nikosia und fünf Tage danach stand das Spiel gegen den FC Kopenhagen auf dem Programm. Zwischen diesen beiden Spielen war es für Rapid das einzige Wochenende im Herbst ohne Spiel.
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