Brillenbären in Schönbrunn teilen Gehege jetzt mit Nasenbären

Nasenbären sind Marderverwandte.
Der Tiergarten Schönbrunn eröffnet die umgestaltete Anlage - mit Zuzug aus Dänemark. Die WG ist 1.400 m² groß.

Seche Monate wurde an der 1.400 Quadratmeter großen Anlage gebaut. Jetzt meldet der Tiergarten Schönbrunn die Wiederöffnung der neugestalteten Bären-Anlage und den Einzug tierischer Neuankömmlinge. Zwei Brillenbären-Brüder aus dem dänischen Givskud Zoo ziehen mit den Schönbrunner Weißrüssel-Nasenbären in die Wohngemeinschaft.

Brillenbären in Schönbrunn teilen Gehege jetzt mit Nasenbären

Brillenbären baden gerne.

Vergesellschaftung ist auch für Besucher interessant

Nasenbären gehören, anders als ihr Name vermuten lässt, nicht zu den Bären, sondern zu den Marderverwandten. Noch gewöhnen sich die Tiere aneinander und erkunden die neue Außenanlage. „Gemeinschaftsgehege sind nicht nur für die Besucherinnen und Besucher interessant, sie bieten den verschiedenen Tierarten auch viel Abwechslung“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

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Brillenbären in Schönbrunn teilen Gehege jetzt mit Nasenbären

Die robusten Bäume für die Anlage kommen aus Niederösterreich.

Eichen und Robinien stammen aus Niederösterreich

Unterstützung bei der Neugestaltung und Modifizierung der bestehenden Anlage kam von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf), die Stämme von Eichen und Robinien zur Verfügung stellten. Geerntet wurden die bis zu zwanzig Meter hohen Bäume im ÖBf-Forstrevier Haselbach bei Mannersdorf in Niederösterreich. „Eichen- sowie Robinienholz gelten als widerstandsfähig und langlebig. Die geernteten Bäume sind weit verzweigt und eignen sich damit perfekt für die bärigen Kletterkünstler“, sagt Bundesforste-Vorstand Andreas Gruber.

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Auch zahlreiche Pflanzen wie Amberbäume und Gleditschien bereichern nun die Anlage und schaffen eine naturnahe Umgebung für die Tiere. Für die rund 100 Kilogramm schweren Brillenbären müssen die Bäume besonders stabil sein, während die kleineren Nasenbären auch dünnere Äste nutzen können, um ihren Mitbewohnern bei Bedarf aus dem Weg zu gehen.

Die Kleinen können sich über einen Tunnel zurückziehen

Im Tiergarten ist man zuversichtlich, dass die Vergesellschaftung der zwei Arten gut funktionieren wird. Sollte es den Nasenbären doch einmal zu bunt werden, haben sie eine zusätzliche Ausweichmöglichkeit: Sie können bis zur endgültigen Eingewöhnung über einen unterirdischen Tunnel zwischen der neuen Wohngemeinschaft und der alten Nasenbären-Anlage hin- und herwechseln. Auch in der Wildbahn überschneidet sich das Verbreitungsgebiet der Brillenbären und der Weißrüssel-Nasenbären, und zwar überwiegend im Südwesten Südamerikas. Hier bewohnen beide Arten tropische Wälder, doch ihr natürlicher Lebensraum ist stark gefährdet.

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