Brigittenau: DNA-Spur klärt Juwelier-Raubüberfall nach acht Jahren

Symbolbild Polizeiabsperrung
Die mutmaßlichen Räuber stürmten damals mit Frauenkleidern und Perücke in das Geschäft und attackierten einen Mitarbeiter.

Biologische Spuren auf einem Schal und einer Perücke ermöglichten es einer Raub-Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts Wien (LKA), einen seit Jahren ungeklärten Raubüberfall auf einen Juwelier zu klären. Die männlichen Tatverdächtigen, es handelt sich um Männer aus Rumänien im Alter von 30 und 31 Jahren, befinden sich in Haft.

Bei dem damaligen Überfall trugen die Täter Perücken und Frauenkleider. Sie attackierten unmittelbar nach dem Betreten der Geschäfts einen 32-jährigen Angestellten mit Reizgasspray und einem Maurerfäustel. Das Opfer wehrte sich gegen den Angriff und konnte einem der Täter die Perücke sowie diverse Kleidungsstücke entreißen.

Die Täter erbeuteten dennoch diverse Schmuckstücke und flüchteten zu Fuß. Der 32-Jährige wurde bei dem Überfall leicht verletzt. Bei der zurückgelassenen Verkleidung gelang es zwar, DNA-Spuren zu sichern, ein Abgleich mit der Datenbank ergab jedoch vorerst keine Treffer. Der Fall wurde aufgrund fehlender Ermittlungsansätze schließlich ruhend gelegt.

Treffer in England

Ende Jänner 2020 kam schließlich die Treffermeldung aus England. Eine britische Polizeibehörde konnte das damals gesicherte DNA-Profil einer Person, nämlich dem 30-jährigen Tatverdächtigen, zuordnen. Das LKA nahm aufgrund dieser neuen Entwicklung die Erhebungen wieder auf und stellte mit Unterstützung des Bundeskriminalamtes intensive Nachforschungen im In- und Ausland an.

Es konnten so mehrere Fotos des 30-jährigen Tatverdächtigen gesichert werden. Nach erfolgreichem Abgleich mit der digitalen Gesichtsfelderkennungs-Software des Bundeskriminalamtes erwirkten die Ermittler einen europäischen Haftbefehl gegen den Mann. Dieser wurde Ende Juni in Deutschland vollzogen.

Bei der Vernehmung durch die Kriminalpolizei zeigte sich der 30-Jährige geständig und nannte auch die Identität des 31-jährigen Mittäters. Der zweite Tatverdächtige war, wie sich schnell herausstellte, bereits 2014 wegen eines versuchten Juwelierraubs in Wien festgenommen und zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Der Mann verbüßt seine restliche Haft derzeit in Rumänien.

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