Brand in Wiener PAZ: Vermutlich legten alle sechs Häftlinge Brand

Brand in Wiener PAZ:  Vermutlich legten alle sechs Häftlinge Brand
Vorher keine Vorfälle in betreffender Zelle. Verdächtige sitzen nun in Untersuchungshaft.

Alle sechs Häftlinge, die bei einem Brand in einer Zelle des Wiener Polizeianhaltezentrums (PAZ) am Hernalser Gürtel vor einer Woche schwer verletzt wurden, dürften sich daran beteiligt haben, das Feuer zu legen. Das erfuhr die APA aus mit dem Fall gut vertrauten Kreisen. "Es dürfte so sein, dass jeder in der Zelle einen Fetzen genommen und angezündet hat", sagte ein Insider.

Unklar ist demnach für die Ermittler noch, ob es in der Zelle einen Rädelsführer gab, der seine Mitinsassen - insgesamt waren es fünf Afghanen und ein Iraner in dem Raum - angestiftet hat. Nach ersten Erkenntnissen wollten die sechs ein Zeichen des Protests gegen die Schubhaft und die drohende Abschiebung setzen. Für die Beamten, die im von dem Brand betroffenen ersten Stock Dienst versahen, dürfte nach Informationen der APA es nicht absehbar gewesen sein, dass die Schubhäftlinge zu einer solchen Verzweiflungstat schritten. "Es hat in der Zelle keine Vorfälle gegeben", so der Insider.

Die Zelleninsassen sind demnach mittlerweile alle aus den drei Krankenhäusern entlassen worden, in die sie mit schweren Rauchgasvergiftungen und - in einem Fall - mit Hautverbrennungen eingeliefert worden waren. Sie sitzen derzeit in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft. Gegen sie wird wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Gemeingefährdung ermittelt.

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