Billig-Wohnung nur für hübsche Studentinnen

Billig-Wohnung nur für hübsche Studentinnen
Günstiger Wohnraum ist begehrt. Ein Inserat auf Immo-Portalen bietet genau das. Allerdings nur für junge, attraktive Frauen.

Wohnung gegen sexuelle Gegenleistung? Immer wieder gibt es Fälle, bei denen Vermieter vorwiegend jungen Frauen ein unmoralisches Angebot machen – allerdings sind sie eher aus Deutschland oder den USA bekannt. Aktuell sorgt aber in Wien ein Inserat auf mehreren Immobilienplattformen für Aufregung, das zumindest als fragwürdig eingestuft werden kann.

„Hallo, bin ein 36 jähriger Geschäftsmann, habe eine Wohnung die ich nicht benutze, würde einer jungen attraktiven Studentin / jungem Mädchen gerne kostengünstig vermieten. Die Wohnung wurde frisch saniert, und ist im 3ten Bez. ca. 100 Meter von der U-Bahn Station. Weitere Details und Fotos auf Anfrage“ (sic!), heißt es in der Annonce. Ein Name oder die Telefonnummer des Inserenten wird nicht genannt. Konkret würde der Mann die 25 Quadratmeter große Einzimmer-Wohnung für 150 Euro vermieten.

Billig-Wohnung nur für hübsche Studentinnen

Alarmglocken schrillen

Zugegeben: Für die Lage ist das ein echtes Schnäppchen, was bei vielen Leuten daher die Alarmglocken schrillen ließ. Vor allem im Hinblick darauf, dass der großherzige Geschäftsmann den Kreis der potenziellen Mieter auf junge und attraktive Frauen eingegrenzt hat.

„Da sind sicher zehn Kameras versteckt“, postete eine Frau auf Facebook unter dem Inserat. Eine andere kommentierte: „Sexistischer geht’s wohl nimmer??“ Oder: „Der steht in der Nacht im Schlafzimmer und erklärt, wie sich die preisminderung mittels austausch von naturalien (sic!) zusammensetzt.“ Doch es meldeten sich auch zahlreiche weibliche Interessenten bei dem Vermieter.

Während bei der aktuellen Anzeige zumindest noch keine eindeutigen sexuellen Avancen zu entdecken ist, zeigen Fälle aus Deutschland, dass manche Männer auch vor dreisten Forderungen nicht zurückschrecken.

Als etwa in Hamburg wohnungssuchende Studentinnen eine Anzeige schalteten, meldete sich ein Herr, der den Frauen eine gratis Wohnmöglichkeit bot – wenn er sie zwei Mal pro Woche für intime Treffen besuchen dürfe. Wenig überraschend nahmen die Studentinnen das Angebot nicht an.

Notlage ausnützen

Mit solchen Anzeigen versuchen Vermieter offenbar in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt die Notlage von jungen Frauen auszunutzen. Schon vor drei Jahren haben in Großbritannien Wohltätigkeits- und Obdachlosenorganisationen eine zunehmende Anzahl von unmoralischen Angeboten a la „Biete Zimmer gegen Sex“ kritisiert.

Im aktuellen Fall ist die Anzeige zumindest sexistisch, wenn nicht sogar diskriminierend. Denn mit dem Angebot an Frauen werden männliche Interessenten von vornherein ausgeschlossen.

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