Anklage gegen Mahrer: Kammer-Chef Ruck ortet "sehr ernste Situation"

Walter Ruck stellt seinem Parteifreund die Rute ins Fenster
ÖVP-Landeschef Karl Mahrer gerät unter Druck. Wiens Wirtschaftskammer-Präsident will "nicht zur Tagesordnung übergehen"

Am kommenden Freitag beschließt die Wiener ÖVP ihre Liste für die Wien-Wahl, die auf den 27. April vorgezogen wurde. Für die war Landesparteichef Karl Mahrer eigentlich als Spitzenkandidat gesetzt. 

Wie berichtet, wurde nun aber bekannt, dass der ehemalige Landespolizeikommandant in der Causa Wien-Wert von der WKStA wegen Untreue angeklagt werden soll. Es drohen bis zu drei Jahre Haft bei einer Verurteilung.

Für die Stadtpartei ist der Zeitpunkt der Anklage knapp zwei Monate vor der Wahl denkbar ungünstig. War am Donnerstag noch ÖVP-Landesgeschäftsführer Peter Sverak zur Kalmierung ausgerückt und hatte in einem parteiinternen eMail „fragwürdige Justizaktionen“ gegen seinen Chef in den Raum gestellt, gerät Mahrer nun ordentlich unter Druck.

„Ich denke, dass es eine sehr ernste Situation ist, die der Parteiobmann unterschätzt, wenn er glaubt, wir gehen zur Tagesordnung über“, erklärte der mächtige Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck gegenüber der Presse und stellt Mahrer die Rute ins Fenster.

Sverak hatte in der eMail an den Landesparteivorstand noch erklärt: „Wir stehen geschlossen hinter Karl Mahrer.“ Dieser Rückhalt scheint zu bröckeln. Rucks Wort ist gewichtig, steht er doch auch dem einflussreichen Wiener ÖVP-Wirtschaftsbund als Obmann vor. Wie es mit Mahrer weitergehen soll, ließ der WK-Präsident vorerst offen.

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