Amtshaftungsklage geplant: Vier Menschen kamen ums Leben
Hunderte Grablichter, Rosen in Einschusslöchern: Das Bermudadreieck ist jetzt ein Trauer-Dreieck. Betend und weinend ziehen Menschen durch die Gassen zwischen Stadtsynagoge und der ältesten Kirche Wiens. Vier Menschen wurden bei der Terrorattacke am Montag erschossen, 23 verletzt.
Wer waren die Opfer?
Vanessa P. war eines der Mordopfer. Die Münchnerin war 24 Jahre alt, arbeitete als Kellnerin und wurde in die Klasse von Hans Schabus für Skulptur an der Universität für angewandte Kunst aufgenommen. Vor dem „Salzamt“ liegt ein Foto, wo sie aus dem Fenster blickt: „Wir werden dich ewig lieben und immer im Herzen tragen, deine liebende Mama und Schwester“.
Dem 21-jährigen Nedzip V. wurde sein Leben auf der Jerusalemstiege genommen. Der Nordmazedonier lebte in Korneuburg und spielte als Kind beim FC Bisamberg. Laut seinem Trainer war er „ehrgeizig, zielstrebig und gut integriert“. „Er war immer pünktlich, sein Vater holte ihn immer ab“, ergänzt er. Nedzip V. lässt neben den Eltern auch einen Bruder zurück.
Der Besitzer des Lokals Bin am Rabensteig, Chen Z. war hingegen 48 Jahre alt. Der Vater zweier Töchter lebte seit 25 Jahren in Wien, führte zwei chinesische Restaurants. „Die besten Nudeln meines Lebens“, urteilte ein Besucher über seine Kochkünste. Die 44-jährige Gudrun S. arbeitete im Zentrum. Laut einem Nachruf ihrer Schwester, hatte sie Rückgrat und setzte sich für Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein. Außerdem war Gudrun auch politisch engagiert.
Schadenersatz wegen Pannen
Die Bürgerinitiative „Wir im ersten“ möchte für Opfer und Hinterbliebene kämpfen. Sie bereitet eine Klage vor, damit Hinterbliebenen einen angemessenen Schadensersatz erhalten. Denn die Pannen der Ermittler, wie das 'Ignorieren der Warnung der slowakischen Behörden', seien zu groß gewesen. Es haben sich bereits Angehörige, Hinterbliebene und Verletzte bei der Initiative diesbezüglich gemeldet.
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