Aktion "Roadrunner" gegen Raser am Wiener Gürtel

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16 Beamte waren am Wochenende 20 Stunden im Einsatz. Diesmal wurden keine Autos beschlagnahmt.

Seit Beginn des Monats können Fahrzeuge bei eklatanten Geschwindigkeitsüberschreitungen beschlagnahmt werden.

Bei der Aktion "Roadrunner" waren von Samstagfrüh bis Sonntagabend 16 Beamte am Währinger Gürtel sowie in ganz Wien gegen Raser im Einsatz, sagte Generalmajor Thomas Losko, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien, vor Journalisten. Autos wurden diesmal keine abgenommen.

Das heißt, dass jener Raser, der in der Nacht auf Montag am Hernalser Gürtel mit bis zu 114 km/h unterwegs gewesen sein soll, vorerst der einzige Verkehrsteilnehmer bleibt, der in Wien wegen zu hoher Geschwindigkeit seinen Pkw abgeben musste. 

Etwas weiter nördlich, auf der Höhe des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) wurden auch am Samstagabend Lasermessungen durchgeführt. Davor ist auf der Gegenfahrbahn am Äußeren Gürtel mit einen" Verkehrstrichter" und Planquadrat kontrolliert worden. Der Fokus lag dabei primär auf "hochmotorisierten Fahrzeugen", sagte Losko.

"Wir machen regelmäßig - nahezu täglich - Schwerpunktaktionen im Verkehrsbereich in verschiedenen Größenordnungen", so Losko. Eine Verschärfung der Kontrolldichte, die in Wien sowieso schon einen sehr hohen Grad erreicht habe, sei wegen der neuen Gesetzgebung derzeit nicht erforderlich.

Aktion "Roadrunner" gegen Raser am Wiener Gürtel

Mit der 34. Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) kann seit Monatsbeginn das Auto von extremen Rasern an Ort und Stelle beschlagnahmt und in weiterer Folge auch versteigert werden. Das vom Verkehrs- und Klimaschutzministerium auf den Weg gebrachte Maßnahmenpaket richtet sich gegen schwere Vergehen und Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 60 km/h innerorts und 70 km/h außerhalb des Ortsgebiets.

Zwar sei die Gesetzesverschärfung medial sehr stark präsent gewesen, bei der entsprechenden Community sei sie aber noch nicht ganz angekommen. "Es wird noch eine gewisse Zeit dauern, doch wenn es mal mehrere Vorfälle gibt, die sich herumsprechen, sollte die generalpräventive Wirkung greifen", vermutete Losko.

Die massivste Übertretung wurde laut Polizei bei einem Fahrzeug gemessen, das mit 107 statt erlaubten 50 Stundenkilometern im Stadtgebiet unterwegs war, wie ein Sprecher der APA am Sonntag berichtete. Insgesamt wurden im Zuge des Schwerpunkts 109 Alkovortests durchgeführt, 385 Anzeigen gegen Raser ausgestellt, fünf Führerscheine wegen Suchtgiftbeeinträchtigung abgenommen sowie zwei Verfahren zum Entzug der Lenkberechtigung eingeleitet. Zudem müssen drei Lenkerinnen und Lenker mit einer Abnahme des Kennzeichens wegen technische Mängel rechnen. Die Schnellrichter der Polizei stellten insgesamt 29 Strafverfügungen aus.

Im vergangenen Jahr hat die Verkehrspolizei österreichweit mehr als sechs Millionen Geschwindigkeitsübertretungen angezeigt oder als Organstrafverfügung geahndet - ein neuer Höchstwert, wie das Innenministerium am Donnerstag mitteilte. "In Wien kontrollieren wir in den letzten Jahren mehr, es gab auch einen Anstieg was die Zahl der Anzeigen betrifft", sagte Losko. Aber um valide Aussagen zu treffen, müsse man, auch wegen Schwankungen während der Corona-Zeit, noch ein bis zwei Jahre abwarten.

Mit der "Tuning"-Szene sieht Losko bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen keinen direkten Zusammenhang: Zwar gebe es in diesem Bereich in Wien sogenannte Poser, die ihr Auto sehr stark individualisieren und sich auf der Straße normalerweise keine Rennen liefern. "Von denjenigen, die sich auf der Straße illegal mit Höchstgeschwindigkeiten duellieren, gibt es hier relativ wenige - da haben wir die Situation durch unsere Kontrollmaßnahmen gut im Griff", betonte Losko.

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