Äußere Mariahilferstraße: Ein Schritt näher zur neuen „Top-Einkaufsstraße“

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Der neu gestaltete Abschnitt der äußeren Mariahilfer Straße wurde eröffnet.

Von Johanna Worel

Fahrräder, Scooter und E-Mopeds befahren den breiten Radweg. Auch Autos, Lkw und Baufahrzeuge sieht man – nur Passanten sind eine Rarität. Und das trotz zahlreicher Modegeschäfte, Bäckereien und Friseure. Die äußere Mariahilfer Straße gilt nicht unbedingt als Kundenmagnet. Um sie attraktiver zu gestalten, wird sie in mehreren Etappen umgebaut. Am Freitagvormittag wurde der erste „klimafitte“ Abschnitt von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), Neos-Klubobfrau Selma Arapović und Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SPÖ) eröffnet.

Der KURIER war dieser Tage bereits auf der äußeren Mariahilfer Straße unterwegs, um die Stimmung einzufangen. Der Tenor: Geschäftsbetreiber klagten über das Ausbleiben von Kunden. Das möchte Baurecht nicht unkommentiert lassen: Gerade die kleinen Geschäfte würden „den Charme der Straße“ ausmachen. „Ich bin mir sicher, dass das hier die Top-Einkaufsstraße im 15. Bezirk wird.“

Die „drei Perlen“

Denn die Straße habe durchaus ihre Vorzüge, betont Baurecht. Er spricht von den „drei Perlen“, die „hell strahlen“: Mit der ersten „Perle“ meint er den Bereich rund um den Westbahnhof. Der sei bereits belebt. Nun gelte es, die Menschen weiter stadtauswärts zu locken.

„Perle zwei“ sei demnach der nun neu eröffnete Abschnitt. „Ein Bereich, wo die alte Welt auf die neue Welt trifft“, so Sima. Der Schwendermarkt gilt als „dritte Perle“. Dieser habe bereits eine komplette Typveränderung hinter sich, beschreibt Baurecht: „Alle Stände sind besetzt. Es ist immer was los, vor allem am Wochenende.“ Der neu gestaltete Abschnitt der äußeren Mariahilfer Straße erinnert ein wenig an eine kleine Allee: Es ist grüner und schattiger, es gibt Bänke und die Rad- und Gehwege sind deutlich großzügiger als zuvor. Gleichzeitig trüben aber leer stehende oder schwach besuchte Geschäfte die Freude.

Baurecht möchte den Blick aber auch auf das Positive richten: Es gebe bereits Geschäfte, die Kunden in die äußere Mariahilfer Straße locken. Etwa ein großes Möbelhaus neben dem Westbahnhof oder das Eisgeschäft Garda. Außerdem werde derzeit ein großer Supermarkt errichtet. „Das könnte die Kunden auch in andere Geschäfte locken, zum Beispiel in ein Modegeschäft“, sagt Baurecht. Er empfiehlt, auch einen Blick hinter die Fassaden zu werfen: „Viele kleine Lokale hier haben gut aufgerüstet. Man muss unbedingt hineingehen – sie haben wunderschöne Hinterhöfe oder Gärten.“

Im Herbst 2025 geht die Modernisierung weiter: Da startet der zweite Bauabschnitt. Auch dieser Bereich wird zur Einbahn, der Fahrradweg wird verlängert. Geplant sind außerdem zwei Wasserspiele, fünf Trinkhydranten, 14 Nebelstellen und 45 neue Bäume.

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