Ärztekammer und Polizei nehmen Strache-Kandidaten unter die Lupe

Die FPÖ dementiert Spekulationen um Straches Rückkehr.
Serge Paukovics, Allgemeinmediziner in der Donaustadt, schrieb Vorworte in verschwörungstheoretischen Büchern.

Ein Arzt, der an Chemtrails glaubt und gegen die „Impfmafia“ wettert. Allgemeinmediziner und Notarzt Serge Paukovics, der bei der Wien-Wahl für das Team HC kandidiert, sorgt für Aufsehen. Bei der Ärztekammer will man die Aussagen des Arztes nun genau unter die Lupe nehmen.

Strache stellt umstrittenen Dr. Paukovics vor

„Der Beweis für Chemtrails wurde schon erbracht, jedoch ohne Konsequenzen für die Verursacher“, schrieb der Strache-Kandidat – seines Zeichens auch Pilot – im Vorwort des Buches „Grippewelle durch Chemtrails“ von Verschwörungstheoretiker und Ex-Schlagersänger Christian Anders (laut Paukovics ein "Titan im Schlagerolymp"). „Als Arzt und Opfer der Impfmafia“ empfahl er ebendort auch Anders „Buch über die Impflüge“: „Der Impfwahnsinn“.

"Wissenschaftlich nicht anerkannt"

Bei der Ärztekammer, wo Paukovics bis dato ein unbeschriebenes Blatt war, wurde man durch Medienberichte auf die Publikationen aufmerksam. Zwar wolle man nicht, „dass Ärzte wissenschaftlich nicht anerkannte Theorien verbreiten“, heißt es. Ob ein Disziplinarverfahren gegen den Strache-Kandidaten einzuleiten ist, müsse sich aber erst weisen. Man werde Paukovics Vorworte dahingehend überprüfen. Konsequenzen dürften aber nur drohen, falls der Mediziner Patienten nachweislich geschadet hätte.

Bei der Polizei interessiert man sich ebenfalls für Paukovics Texte. Und zwar, weil er auch als Polizeiarzt tätig ist – und als Kontaktadresse unter den Publikationen seine Polizei-Mailadresse anführte. Inwieweit das im privaten Bereich unzulässig sei, werde nun überprüft, heißt es bei der Exekutive.

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