Zunächst soll er von seiner Funktion abberufen worden, später ganz aus dem Rathaus-Betrieb ausgeschieden sein, heißt es. Was hat er angestellt? „Nichts“, sagen Insider zum KURIER. Es habe zwischen ihm und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die seit 2020 für die MA29 zuständig ist, nicht gepasst. Ein anderer Wegbeleiter berichtet, dass Papouschek Sima „zu umtriebig“ gewesen sei. Unter anderem habe es Spannungen wegen Papouscheks Musik-Ensemble „29er Blech“, bestehend aus Magistratsmitarbeitern, gegeben.
Kurz vor der Pension
Das reicht normalerweise nicht, um einen 62-Jährigen, der in der SPÖ gut vernetzt ist und sich als Projektleiter für den Wiener Hauptbahnhof Meriten verdient hat, kurz vor der Pension abzuservieren. Doch Papouschek, der davor 30 Jahre für die Stadt gearbeitet hatte, soll schließlich der einvernehmlichen Trennung zugestimmt haben.
Im Personenverzeichnis taucht er nicht mehr auf, und seit einigen Monaten führt Thomas Herzfeld (früherer Leiter des Fachbereiches Grundbau) die Geschäfte. Allerdings nur „interimistisch“, denn laut Magistratsdirektion sei die MA29-Leitung Ende Oktober ausgeschrieben worden. „Das Auswahlverfahren ist im Laufen“, heißt es. Zu den Gründen für Papouscheks vorzeitigem Abschied schweigt man sich „aus datenschutzrechtlichen Gründen“ aus. Auch Papouschek reagierte auf eine Anfrage nicht.
Vielsagende Postings
Vielsagend sind indes Posts auf seiner privaten Facebook-Seite: „Ein falscher Freund ist schlimmer als ein offener Feind“, steht ebenso zu lesen wie: „Arschlöcher sind, wer die Wahrheit verdreht, um jemanden schlecht zu machen, nur um selbst gut dazustehen!“ Ob da das Maffay-Lied für den Musikfreund ein Trost ist? Denn „der helle Schein“ kommt ja erst, wenn man „sieben dunkle Jahre“ übersteht.
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