40 Familien lassen für die Wiener Linien Auto-Wette den Pkw stehen

40 Personen tauschen in Wien ihr Auto von Mai bis Juli gegen öffentliche Verkehrsmittel und Sharing-Angebote wie Pkw, Rad oder Scooter. Grund dafür ist die Auto-Wette der Wiener Linien, die am Donnerstag startet, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Teilnehmer erhalten ein monatliches Mobilitätsbudget von 500 Euro in Form von Prepaid-Kreditkarten. So wolle man auch die Nutzungskosten alternativer Fortbewegungsmittel aufzeigen und mit dem Auto vergleichen.
Die Teilnehmer hinterlegen für drei Monate das Kennzeichen ihres Autos bei einer Zulassungsstelle - damit ersparen sie sich zusätzlich Kraftfahrzeugsteuer bzw. motorbezogene Versicherungssteuer. Und falls keine private Unterstellungsmöglichkeit für den kennzeichenlosen PKW vorhanden ist, kommt das Auto bei den Wiener Linien unter - es kommt quasi in die Remise.
"Ohne Auto ist möglich und komfortabel"
Die Wiener Linien wollen mit der Auto-Wette die Motive hinter dem jeweiligen Mobilitätsverhalten herausfinden, hieß es. Die Wiener Linien wetten: "Mobilität ohne eigenes Auto ist möglich und komfortabel."
Das Projekt werde von der Universität für Bodenkultur wissenschaftlich begleitet, was auch das Tracking der individuellen Wege mithilfe einer App sowie qualitative und quantitative Befragungen inkludiere. 3.000 Menschen hatten sich für die Aktion beworben.
Motorisierungsgrad soll sinken
Die Stadt Wien habe sich zum Ziel gemacht, den Motorisierungsgrad bei Privatautos bis 2030 auf 250 pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu senken. In 18 Wiener Bezirken ging die Anzahl der Autos im Vorjahr laut VCÖ (Verein Mobilität mit Zukunft) zurück. Laut Wiener Linien gibt es seit 2015 in Wien mehr Jahreskartenbesitzerinnen und -besitzer als angemeldete Autos.
Die Zahl der Pkw pro 1.000 Einwohner liegt in 13 Bezirken unter 400 - unter anderem auch in Währing, der Partnerbezirk der Auto-Wette ist. Der 18. Bezirk hatte bereits ein ähnliches Projekt im Rahmen des Währinger Klimateams geplant. Bis zu 20 teilnehmende Haushalte kommen daher aus diesem Bezirk, hieß es.
Klarheit: Die wichtigsten Begriffe
Die Wiener Linien betreiben das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt. Dazu gibt es 109 U-Bahn-Stationen und rund 880 Kilometer Buslinien. Zu Spitzenzeiten sind rund 1.000 Fahrzeuge unterwegs. Sie können gleichzeitig mehr als 260.000 Menschen transportieren. Allein in einer der 160 U-Bahn-Garnituren haben 900 Menschen Platz.
2023 besaßen rund 1,2 Millionen Menschen eine Jahreskarte oder ein anderes Dauer-Ticket. Mit rund 8.700 Mitarbeitern sind die Wiener Linien einer der größten Arbeitgeber der Stadt Wien.
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