Pakistan: Über 200 Tote nach Erdbeben

Einen Tag nach einem schweren Erdbeben in Pakistan ist die Zahl der Opfer auf über 200 gestiegen. Nach neusten Angaben kamen am Dienstag bei der Katastrophe in Pakistans dünn besiedelter Provinz Baluchistan mindestens 240 Menschen ums Leben. Wie ein Regierungsvertreter dem Onlineportal Dawn.com am Mittwoch weiter sagte, wurden 350 Menschen verletzt. Die Rettungsarbeiten würden durch unterbrochene Straßenverbindungen erschwert. Am Dienstagabend war von mindestens 80 Toten die Rede gewesen.
Das Beben hatte nach Angaben des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam eine Stärke von 7,6. In dem am stärksten betroffenen Distrikt Awaran im Südwesten des Landes rief die Provinzregierung den Notstand aus. Rund 90 Prozent der Häuser in der Gegend sollen zerstört worden sein.
Die US-Erdbebenwarte (USGS) bezifferte die Stärke des Bebens auf 7,7. Das GFZ verortete die Tiefe des Epizentrums bei 42 Kilometern, die US-Erdbebenwarte bei nur 15 Kilometern unter der Erdoberfläche.
Neue Insel durch Beben
Die Gewalt des Bebens wird allein daran ersichtlich, dass es eine neue Insel im Arabischen Meer vor der Südküste des Landes geschaffen hat. Vor der Küste der pakistanischen Hafenstadt Gwadar legte das Beben eine 30 mal 60 Meter große Insel frei, berichtete der pakistanische Nachrichtensender Express News. Zahlreiche Menschen verfolgten das seltene Naturspektakel staunend vom Land aus und sahen, wie sich das felsige Eiland aus dem Arabischen Meer erhob. Laut Vertretern der Stadtverwaltung erschien vor rund 60 Jahren an derselben Stelle, ungefähr 600 Meter vom Meeresufer entfernt, schon einmal eine kleine Insel, die jedoch nach einiger Zeit wieder vom Meer verschluckt wurde.


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