Kopf von Cyber-Bande festgenommen: Milliardenschaden

Geld von über 100 Banken wurde in rund 40 Ländern gestohlen Name und Nationalität des Verdächtigen sind nicht bekannt.

Mehr als eine Milliarde Euro soll eine berüchtigte Cyber-Bande gestohlen haben, deren Chef die spanische Polizei festgenommen hat. Die Bande habe das Geld von über 100 Banken in rund 40 Ländern in ihren Besitz gebracht, teilte Europol am Montag in Den Haag mit. Der Kopf der Bande sei in der spanischen Küstenstadt Alicante festgenommen worden.

Name und Nationalität des Verdächtigen gab die europäische Polizeibehörde nicht bekannt. Unklar war zunächst auch, ob es noch mehr Festnahmen gab. Fast fünf Jahre lang hatte die Bande nach Angaben von Europol die Banken mit schädlicher Software angegriffen. Die Software war unter den Namen Carbanak und Cobalt bekannt geworden. Dabei machten sie eine Beute von bis zu zehn Millionen Euro pro Raub.

Simple Taktik

Die Methode war simpel: Die Bande schickte sogenannte Phishing-Mails mit einem schadhaften Anhang an Bankmitarbeiter. Sobald jemand diese öffnete, installierte sich die Software auf dem Server der Bank. Die Kriminellen hatten so Zugriff zu Konten und Bankomaten.

An den von der spanischen Polizei geleiteten Ermittlungen waren auch das amerikanische FBI, Ermittler aus Rumänien, Weißrussland und Taiwan beteiligt. Europol hatte die Aktion koordiniert, die auch von Software-Unternehmen unterstützt worden war.

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