Hotel in Italien: Tiroler Retter auf der Suche nach Überlebenden
Die italienischen Rettungseinheiten, die seit Mittwoch nach Vermissten in dem von einer Lawine verschütteten Hotel Rigopiano in Mittelitalien suchen, haben am Montag Unterstützung aus Österreich erhalten. Rettungsmannschaften aus Tirol, sowie des Südtiroler Bergrettungsdienstes trafen am Unglücksort ein. Der Einsatz gestaltete sich wegen hoher Lawinengefahr weiterhin sehr schwierig.
Hinzugezogen wurden auch Feuerwehrmannschaften aus Bozen und Brixen, die mit Schneeräumfahrzeugen auf den stark verschneiten Straßen in der Region Abruzzen sowie in der Provinz Ascoli Piceno eingesetzt werden sollten. Sie dürften bis kommenden Donnerstag in der Region helfen, berichteten italienische Medien.
Kritik an Behörden
Die Hoffnungen, fünf Tage nach dem Unglück noch Überlebende zu finden, schwanden allmählich. Am Sonntagnachmittag wurde die Leiche eines Mannes lokalisiert. Damit sank die Zahl der Vermissten auf 23. Aus dem unter den Schneemassen begrabenen Hotel gab es seit längerer Zeit kein Lebenszeichen mehr. „Die Helfer arbeiten unter äußerst schwierigen Umständen pausenlos weiter“, berichtete Vize-Innenminister Filippo Bubbico am Montag.
Nach dem Lawinenunglück tobt inzwischen eine Diskussion rund um ein mögliches Versagen der Behörden. Die Rettungsaktion sei mit stundenlanger Verspätung organisiert worden, weil Notrufe nach dem Unglück angeblich nicht ernst genommen wurden. Geprüft wird auch, warum eine von der Hotelleitung angeforderte Schneefräse zur Räumung der völlig verschneiten Straßen zu der Unterkunft nicht eintraf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.
Angesichts der schwierigen Lage in Mittelitalien nach der Erdbebenserie und den Schneefällen vergangene Woche betonte der italienische Premierminister Paolo Gentiloni, er wolle die Kompetenzen des Zivilschutzes ausdehnen. Dieser habe in den vergangenen Tagen großartige Arbeit geleistet.
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