Wetterballons aus Belarus legten erneut Flughäfen in Litauen lahm

Austrian Airlines Flugzeug beim Landeanflug von hinten fotografiert.
Es sind 40 Flüge mit über 6.000 Passagieren in Vilnius und Kaunas betroffen.

Zusammenfassung

  • Wetterballons aus Belarus führten zur vorübergehenden Schließung der Flughäfen Vilnius und Kaunas, 40 Flüge mit über 6.000 Passagieren waren betroffen.
  • Litauen schloss nach dem Vorfall zeitweise die letzten offenen Grenzübergänge zu Belarus, nachdem es bereits ähnliche Vorfälle im Oktober gab.
  • Auch in anderen europäischen Ländern kam es zuletzt zu Luftraumverletzungen durch Drohnen und Ballons, was zu Einschränkungen im Flugverkehr führte.

Wegen des Eindringens von Wetterballons aus dem benachbarten Belarus hat Litauen die Flughäfen der Hauptstadt Vilnius und Kaunas vorübergehend geschlossen. 

Es handle sich um den dritten Vorfall dieser Art in diesem Monat, teilte das litauische Verkehrsministerium am Freitagabend mit. Das Nationale Krisenzentrum (NCMC) sprach von Dutzenden Ballons, die auf dem Radar zu sehen gewesen seien. 40 Flüge mit mehr als 6.000 Passagieren waren betroffen.

Grenze zu Belarus geschlossen

Die Sperre wurde nach Angaben der Flughafenbetreiber am Freitag gegen 20.30 Uhr verhängt. In der Nacht auf Samstag wurde der Flugbetrieb dann wieder aufgenommen. Litauens Grenzschutz schloss aufgrund des Vorfalls vorübergehend die beiden noch offenen Grenzübergänge zu Belarus in Medininkai und Salcininkai - nach Angaben von Regierungschefin Inga Ruginiene zunächst bis Samstag um 12.00 Uhr.

Zuvor waren den Behörden zufolge am Dienstag sowie am 5. Oktober Schmugglerballons mit Zigaretten aus Belarus in den Luftraum der Hauptstadt eingedrungen. Die litauische Ministerpräsidentin Inga Ruginiene hatte am Mittwoch gedroht, die Grenze zu Belarus zu schließen, sollte es erneut zu einem solchen Vorfall kommen.

In den vergangenen Wochen war der europäische Flugverkehr wiederholt durch Drohnensichtungen und andere Verletzungen des Luftraums gestört worden, unter anderem an Flughäfen in München, Kopenhagen und im Baltikum. Mitte September hatte ein ähnlicher Vorfall in Polen für Aufsehen gesorgt. Das Land schoss nach eigenen Angaben russische Drohnen ab, die in seinen Luftraum eingedrungen seien.

Die Regierung in Warschau sprach von einer Provokation, mit der die Reaktion der NATO getestet werden sollte, und schränkte den Flugverkehr entlang der Ostgrenze ein. Russland hat den Vorwurf zurückgewiesen, es habe bewusst den polnischen Luftraum verletzt.

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