Wasserknappheit: Wo in Österreich Wasser gespart werden muss

Wassertropfen aus Gartenschlauch
Zunehmende Trockenheit ist ein immer größeres Thema. Die EU will Menschen nun mit konkreten Maßnahmen zum Wassersparen bewegen.

Zusammenfassung

  • Die EU-Kommission will Menschen in Europa für Wasserknappheit sensibilisieren und zum Sparen bewegen.
  • In Österreich sind 60 % der Bevölkerung besorgt über Wasserknappheit und fordern Schutzmaßnahmen.
  • Greenpeace warnt vor Wasserknappheit bis 2050, besonders in Niederösterreich, und fordert effiziente Wassernutzung.

Wegen zunehmender Trockenheit in Europa will die EU-Kommission die Menschen stärker für Wasserknappheit sensibilisieren und zum Sparen bewegen.

In Österreich fürchtet die Mehrheit der Bevölkerung eine Wasserknappheit: Laut einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Integral sind 60 Prozent der Menschen besorgt über die zukünftige Wasserknappheit. Über 90 Prozent fordern konkrete Schutzmaßnahmen, und 87 Prozent sind der Meinung, dass Industrieunternehmen für ihren Wasserverbrauch zahlen sollten.

Nun stellt die EU konkrete Maßnahmen vor: Noch vor dem Sommer soll eine Wasserstrategie vorgelegt werden, kündigte die zuständige EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe an.

"Wir wissen, dass wir zu viel Wasser verbraucht haben. Wir brauchen ein Problembewusstsein und eine neue Einstellung zu Wasser", erläuterte die Kommissarin.

Ziel ist es ihr zufolge, den Wasserverbrauch zu senken. "Die Industrie, die Landwirte, aber auch wir als Verbraucher müssen uns alle bewusst sein, dass Wasser ein endliches Gut ist."

Transparenter Wasserverbrauch 

Eine Maßnahme könne darin bestehen, den Wasserverbrauch in Haushalten transparenter zu machen. "Wenn die Leute genau sehen können, wie viel Wasser sie verbrauchen, denken sie bewusster darüber nach", sagte Roswall. 

Ähnlich sei es während der Energiekrise gewesen, als plötzlich große Einsparungen möglich wurden. In Europa leiden seit Jahren viele Länder unter zunehmender Wasserknappheit.

Niederösterreich stark betroffen

Bereits im Jahr zuvor warnte die Umweltschutzorganisation Greenpeace, dass Österreich bis zum Jahr 2050 einem hohen Risiko von Wasserknappheit ausgesetzt sei. Insgesamt sind 471 Gemeinden betroffen, die meisten von ihnen befinden sich in Niederösterreich. 

In der Steiermark sind 82 Gemeinden betroffen, in Tirol 54, im Burgenland 38 und in Oberösterreich acht. In diesen Gebieten liegen auch die Bundeshauptstadt Wien sowie die Landeshauptstädte Linz, Innsbruck und St. Pölten.

Wasserknappheit: Wo in Österreich Wasser gespart werden muss

Mehr als die Hälfte der von Wasserknappheit betroffenen Gemeinden befindet sich in Niederösterreich.

Förderung effizienter Wassernutzung 

Diese Gebiete lägen in Regionen, in denen in trockenen Jahren weniger Grundwasser verfügbar ist, als für die öffentliche Wasserversorgung, die Industrie und die Landwirtschaft notwendig wäre. Laut Greenpeace könnte dies zu Nutzungskonflikten führen.

Auch Greenpeace sieht hier großen Handlungsbedarf. Die Wasserentnahmen der Industrie müssen in einem zentralen Register digital gemeldet werden. Zudem muss eine effiziente Wassernutzung gefördert und regionale Programme zur Senkung des Wasserverbrauchs erarbeitet werden.

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