Wale als Klimaschützer: So schlecht geht es den riesigen Meeressäugern

„Wale oder Gas?“, ist auf Spanisch auf die Transparente gemalt, die Demonstranten in die Luft halten. In Mexiko protestierten Umweltschutzorganisationen vor Kurzem gegen ein Gaspipeline-Projekt im Golf Kalifornien – mit dem Ziel, die Artenvielfalt und die Wale zu schützen.
„Wir haben 200.000 Unterschriften übergeben“, postet Greenpeace auf X. Doch brauchen die Tiere Hilfe?
Wie geht’s den Walbeständen in den Ozeanen?
Nicht gut, stellt der WWF (World Wide Fund for Nature) anlässlich des Welttags der Wale, der immer am dritten Wochenende im Februar stattfindet. Denn trotz erfolgreicher Artenschutzmaßnahmen gelten heute noch immer sechs der 13 großen Walarten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht:
- Finnwale
- Pottwale
- Blauwale
- Seiwale
- Nordatlantische Glattwale
- Nordpazifische Glattwale
Geisternetze, Kollisionen mit Schiffen und Plastikmüll machen den Meeressäugern zu schaffen, zudem geraten sie als Beifang in die Fischernetze. Auch der Lärm durch Schiffe oder seismische Tests setzen den Tieren zu. Sie sind unter Dauerstress und die Kommunikation wird ihnen erschwert.

„Damit sich die Bestände erholen können, müssen Schutzgebiete weltweit ausgeweitet, besser vernetzt und menschliche Bedrohungen reduziert werden. Nur so können Wale ungestörter leben“, sagt Axel Hein, Meeresexperte vom WWF. Besonders wichtig sind die sogenannten Blauen Korridore. Das sind die Wanderwege der Wale. Derzeit „gleichen sie tödlichen Hindernisparcours“, sagt Hein. Man müsse die Routen der Wale unter Schutz stellen.
Die Meeressäuger sind Klimaschützer
„Wale sind wandernde CO2-Speicher. Ein Wal kann im Laufe seines Lebens so viel klimaschädliches CO2 in seinem Körper binden wie 1.000 Bäume“, erklärt Hein.
Mit ihrem Kot düngen Wale zudem das Meer: Ihre Ausscheidungen fördern das Wachstum von Phytoplankton, das wiederum CO2 bindet und Sauerstoff produziert. Durch ihre weiten Wanderungen und Tauchgänge in große Tiefen durchmischen sie die Wassermassen zusätzlich.
Manchmal macht das Verhältnis zwischen Wal und Mensch auch andere Schlagzeilen.
Vor den Augen seines Vaters wurde ein 24-jähriger Kajakfahrer vor Kurzem mitsamt seinem Kajak von einem auftauchenden Wal verschluckt. Sekunden später tauchte der Mann wieder auf. Ende gut, alles gut.
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