Massive Waldbrände in Südeuropa: Spanien fordert EU-Hilfe, Große Sorge auf Chios

Trotz einer leichten Verbesserung der Lage geben die Behörden in Griechenland weiter keine Entwarnung bezüglich mehrerer Waldbrände im ganzen Land.
Waldbrände in Griechenland: Ganze Nacht gegen Flammen gekämpft
Noch immer kämpfen Feuerwehr, Freiwillige und Anrainerinnen und Anrainer unermüdlich gegen zahlreiche Brandherde. Besonders betroffen sind Regionen rund um die Hafenstadt Patras, die Inseln Chios und Zakynthos sowie ein Gebiet nahe der albanischen Grenze.
Die Luftunterstützung begann am Donnerstag in der Früh mit dem ersten Tageslicht, nachdem die Einsatzkräfte am Boden erneut die ganze Nacht über gekämpft hatten, wie ein Feuerwehr-Offizier im griechischen Fernsehen sagte.
Große Sorge auf Chios, Krankenhaus und Altersheim in Patras evakuiert
Die Lage sei regional unterschiedlich: Auf Zakynthos sei das Feuer inzwischen unter Kontrolle, während auf der Insel Chios weiterhin große Sorge bestehe. "Die Feuerfront dort ist derzeit unsere größte Herausforderung", sagte Kostas Tsingas, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehr-Offiziere, dem Nachrichtensender Skai.
Auch in der Region rund um Patras, der drittgrößten Stadt Griechenlands, hat sich die Situation laut örtlichen Medien etwas entspannt. Dort mussten am Vortag wegen starker Rauchentwicklung ein Krankenhaus und ein Altersheim evakuiert werden. Eine Feuerfront gab es am Donnerstag nicht mehr. Dennoch sind die Einsatzkräfte weiterhin vor Ort, weil Glutnester schnell wieder zu Bränden werden können.
Feuerwehr äußert Hoffnung
Tsingas äußerte die Hoffnung, dass die Kombination aus der nächtlichen Arbeit am Boden und den gezielten Löschflügen am Morgen zur Stabilisierung beitrage. "Dieser Tag wird - auch dank der nachlassenden Winde - deutlich günstiger verlaufen als die vorherigen", sagte er.
Waldbrände: Spanien fordert EU-Hilfe an
Dutzende Brände sind in Spanien weiter außer Kontrolle. Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska teilte mit, das Land habe die EU um Hilfe gebeten und werde im Rahmen des Europäischen Hilfsmechanismus bei Katastrophen "in Kürze" zwei Löschflugzeuge erhalten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.
Bisher ist in Spanien schon eine größere Fläche verbrannt als im gesamten Vorjahr.
Spanien: Tausende Menschen flohen vor Flammen
Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen und zahlreiche Straßen sowie auch die Bahnverbindung zwischen Madrid und Galicien waren gesperrt.
In der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León sei ein Brandbekämpfer an seinen Verletzungen gestorben, berichtete RTVE. Die Zahl der Toten in dieser Woche stieg damit auf drei. Auch in Portugal wüteten weiter mehrere Waldbrände.
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