Waldbrände in Montenegro: Österreich schickt 180 Feuerwehrleute

MONTENEGRO-FIRE-CLIMATE
In Montenegro sind mehrere Brände ausgebrochen. Das Land hofft auf Hilfe aus dem Ausland, um die Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Zusammenfassung

  • Schwere Waldbrände bedrohen Dörfer und Hügel um Podgorica, ein Soldat kam bei Löscharbeiten ums Leben, ein weiterer wurde schwer verletzt.
  • Montenegro erhält internationale Unterstützung bei der Brandbekämpfung, unter anderem aus Österreich, Serbien, Kroatien, Italien, Ungarn und Tschechien.
  • Inlandskritik an mangelhafter Ausrüstung der Feuerwehr, Regierung plant mehr Budget für Wartung und Ausrüstung.

Mitten in der Sommersaison wird Montenegro von schweren Bränden heimgesucht. Besonders dramatisch ist die Lage in der Umgebung der Hauptstadt Podgorica. In mehreren Dörfern und in den Hügeln oberhalb von Podgorica wurden Waldbrände gemeldet. 

Die Feuerwehrleute versuchen an zahlreichen Orten, die Häuser vor den Flammen zu schützen. Bei einem dieser Einsätze kam ein 41-jähriger Soldat ums Leben: Ein Wassertanker kippte um, rutschte einen steilen Hang am Straßenrand hinunter und stürzte auf ihn. Der 14. August wurde in Montenegro zum Trauertag für den verunglückten Soldaten erklärt.

Ein weiterer Soldat wurde schwer verletzt und wird derzeit im Krankenhaus behandelt, wie mehrere montenegrinische Medien berichten.

Auf Hilfe vom Ausland angewiesen

Die montenegrinische Feuerwehr ist bei der Bekämpfung der Brände auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen. So schickte Österreich rund 180 Feuerwehrleute, während das Nachbarland Serbien sowie Kroatien Hubschrauber und Löschflugzeuge entsandten. Aus Österreich sollen auch noch Löschrucksäcke, spezielle Handwerkzeuge und mobile Löschwassersysteme nach Montenegro gebracht werden. Mehrere Feuerwehrlandesverbände entsenden Löschkräfte. Aus NÖ machten sich am Mittwochvormittag 54 speziell ausgebildete Kräfte auf den Weg. Auch Italien, Ungarn und Tschechien unterstützen das Balkanland derzeit. 

"Es fehlt an Ausrüstung"

In den sozialen Medien wird derzeit hitzig darüber diskutiert, warum Montenegro auf die Feuerwehren aus anderen Ländern angewiesen ist. Im Fokus stehen dabei die Anzahl und der Zustand der Fahrzeuge sowie die Ausrüstung der Feuerwehr bei der Bekämpfung der Waldbrände. 

Von der Regierung wird gefordert, im Haushaltsbudget für das kommende Jahr mehr Geld für die Wartung von Feuerwehrausrüstung und Löschflugzeugen bereitzustellen. "Es fehlt definitiv an Ausrüstung", räumte der montenegrinische Premierminister Milojko Spajić gegenüber der Zeitung Vijesti ein.

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