Viele Tote: Japan ächzt unter einer gefährlichen Hitzewelle
Die Japaner stöhnen ob der derzeitigen Hitzewelle. Die nationale Wetterbehörde warnte die Bevölkerung in vielen Teilen des Inselreiches am Mittwoch vor einer "lebensbedrohlichen" Lage. Seit vergangener Woche sind bereits etwa zwei Dutzend Menschen in Folge der Sommerhitze mit Temperaturen bis fast 40 Grad gestorben.
Vor allem Alte, aber auch Kinder sind akut gefährdet: Unter den Todesopfern ist ein sechs Jahre alter Bub, der nach einem Schulausflug ohnmächtig zusammenbrach und später starb, wie lokale Medien berichten.
Auch Tokio, wo im Sommer 2020 die Olympischen Spiele stattfinden, gleicht mit Temperaturen von derzeit rund 35 Grad einem Backofen. Darauf müssen sich auch die Olympioniken einstellen.
Jahr für die Jahr wird die extreme Sommerhitze ein immer größeres Thema in Japan. Vor dem Hintergrund eines Booms an Touristen aus dem Ausland und mit Blick auf die Spiele 2020 in Tokio hat die Regierung Informationsblätter unter anderem auf Englisch erstellt, in der vor der Hitzschlaggefahr gewarnt wird.
Beton, Stahl und Asphalt
Manche Experten befürchten, dass es in den japanischen Großstädten bald zu heiß zum Leben werden könnte. Schuld sind die Masse an Beton, Stahl und Asphalt, der Schwund an Grün- und Wasserflächen, die Autoabgase und die Millionen von Klimaanlagen. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Feuerwehrbehörde mehr als 50.000 Menschen zwischen Mai und September in Spitäler gebracht.
Hitzewelle hält bis Monatsende an
Die Meteorologische Behörde warnte unterdessen, dass die gegenwärtig besonders heftige Hitzewelle noch bis zum Ende dieses Monats andauern dürfte. Sie erfasste das Land kurz nachdem rund 220 Menschen im Westen Japans bei Überflutungen und Erdrutschen in Folge sintflutartiger Regenfälle ums Leben kamen.
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