Umstrittenes Sex-Gesetz tritt in Schweden in Kraft

Symbolbild
Einverständnis-Gesetz: "Sex muss freiwillig sein", betont Ministerpräsident Löfven.

In Schweden gilt von Sonntag an das umstrittene neue Gesetz zu Sex und Vergewaltigung. Das sogenannte Einverständnis-Gesetz legt fest, dass beide Partner ausdrücklich und erkennbar mit Geschlechtsverkehr einverstanden sein müssen. Alles andere wird als Vergewaltigung gewertet.

"Sex muss freiwillig sein", hatte Regierungschef Stefan bei der Vorstellung seines neuen Gesetzes betont. Im Unterschied zur bisherigen Gesetzgebung wird jetzt jede sexuelle Handlung strafbar, die nicht im gegenseitigen Einverständnis geschieht - unabhängig davon, ob das Opfer seinen Widerstand durch Worte oder Handlungen zum Ausdruck gebracht hat oder nicht. Passivität soll nicht länger als stilles Einverständnis interpretiert werden können.

Umstrittenes Sex-Gesetz tritt in Schweden in Kraft

Stefan Löfven

Noch immer wird allerdings diskutiert, wie die neue Regelung vor Gericht beurteilt werden kann - und was als verbale oder nonverbale Zustimmung gilt. Die schwedische Regierung hatte das neue Gesetz nach der heftigen "#MeToo"-Debatte im vergangenen Sommer vorangetrieben. Tausende Frauen gingen mit ihren Geschichten an die Öffentlichkeit - in einer Branche nach der anderen: Schauspielerinnen, Juristinnen, Bauarbeiterinnen.

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