Tsunami-Warnung nach starkem Erdbeben in Mexiko

A 7.0 magnitude earthquake strikes southern Mexico
Epizentrum des Bebens nahe des Badeortes Acapulco. Tsunami-Warnung ausgegeben. Ein Toter vermeldet.

Ein starkes Erdbeben hat am Dienstag weite Teile Mexikos erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Erdstoßes am Dienstagabend (Ortszeit) mit 7,0 an, Mexikos seismologischer Dienst SSN mit 7,1. Das Zentrum lag laut SSN elf Kilometer südwestlich von Acapulco im südlichen Bundesstaat Guerrero, in einer Tiefe von rund zehn Kilometern.

A 7.0 magnitude earthquake strikes southern Mexico

Der Gouverneur von Guerrero, Héctor Astudillo, sagte im Fernsehsender Milenio, im Ort Coyuca de Benítez sei ein Mann gestorben, als ein Mast auf ihn gestürzt sei. Es gebe viele Berichte über Schäden an Gebäuden. Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, dass das Beben Felsstürze und Erdrutsche verursachte, Straßen seien blockiert. In Acapulco seien mehrere Gebäude beschädigt, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters. 

Auch im mehr als 300 Kilometer entfernten Mexiko-Stadt war das Beben deutlich zu spüren. Die Bürgermeisterin der Hauptstadt, Claudia Sheinbaum, teilte auf Twitter mit, es gebe zunächst keine Berichte über schwere Schäden. In vielen Teilen der Stadt sei allerdings der Strom ausgefallen. Laut dem US-Tsunami-Warnsystems war ein Tsunami an der Pazifikküste Guerreros möglich.

A 7.0 magnitude earthquake strikes southern Mexico

Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist. In Mexiko ereignen sich immer wieder heftige Beben. Am 19. September 2017 kamen bei einem Erdstoß (Stärke 7,1) 369 Menschen ums Leben, 228 davon in Mexiko-Stadt - damals lag das Epizentrum näher an der Hauptstadt. Das Unglück ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach einem Erdbeben der Stärke 8,1, bei dem 1985 in Mexiko-Stadt mindestens 10.000 Menschen gestorben waren.

A 7.0 magnitude earthquake strikes southern Mexico

Zu starkem Regen kam es in Mexiko bereits in den Stunden vor dem Erdbeben. Diese haben zu einer Überschwemmung eines Krankenhauses geführt - 17 Patienten sind dabei ums Leben gekommen. In der gesamten zentralmexikanischen Gemeinde Tula, in der mehr als 100.000 Menschen leben, brach die Stromversorgung zusammen, wie der Chef des staatlichen Instituts für Soziale Sicherheit (IMSS), Zoé Robledo, vom Dach der Klinik in einem Video mitteilte, das die mexikanische Regierung am Dienstag auf Twitter veröffentlichte.

Sauerstoffzufuhr unterbrochen

Der Generator des Krankenhauses habe zudem unter Wasser gestanden. Dadurch sei die Versorgung von Covid-19-Patienten mit Sauerstoff unterbrochen worden. Nach dem heftigen Regenfall war am Montagabend (Ortszeit) den Angaben zufolge ein Fluss, der ebenfalls Tula heißt, über die Ufer getreten. Insgesamt traten in der Region drei Flüsse über ihre Ufer. Auch in der Stadt Ecatepec, wenige Kilometer von Mexikos Hauptstadt entfernt, kam es zu Überschwemmungen.

In Tula, das im Bundesstaat Hidalgo liegt, stand das Wasser so hoch, dass die Rettungseinsätze an dem Krankenhaus mit kleinen Booten erledigt werden mussten. Auch der Gouverneur von Hidalgo, Omar Fayad, war dort in einem Boot unterwegs - dieses kenterte. Es gehe ihm aber gut, schrieb Fayad auf Twitter.

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