Schuldsprüche im Spionageprozess um Jan Marsalek


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In einem spektakulären Fall der Spionage für Russland sind in London zwei Frauen und ein Mann aus Bulgarien schuldig gesprochen worden. Sie handelten mutmaßlich im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 14 Jahren. Das Strafmaß soll noch verkündet werden. Marsalek habe demnach als Vermittler zwischen dem russischen Geheimdienst und dem Anführer des Spionagerings gehandelt.
Der Ex-Wirecard-Vertriebsvorstand ist seit der Pleite des ehemaligen Dax-Konzerns untergetaucht und wird in Russland vermutet. In dem Londoner Prozess war Marsalek nicht selbst angeklagt.
Spionage auch in Wien
Die Angeklagten im Alter von 33, 30 und 39 Jahren wurden der Spionage, die Leben und die nationale Sicherheit gefährde, schuldig gesprochen. Es sollen Personen und Orte ausgespäht worden sein, die für Russland interessant sind. In Deutschland seien das etwa eine Luftwaffenbasis sowie eine nicht näher genannte Botschaft gewesen.
Die Spionageaktivitäten sollen in London sowie in Stuttgart, Wien, Valencia und dem Balkanstaat Montenegro stattgefunden haben. Dafür hätten die Angeklagten beträchtliche Geldsummen erhalten, hatte die Staatsanwältin im Verlauf des Prozesses gesagt. Zwei weitere Bulgaren hatte sich der Spionage schuldig bekannt, gegen sie war es nicht mehr zum Prozess gekommen.
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