Spektakuläre Bilder: Unglücksbrücke in Genua gesprengt

Der teilweise gesprengte Ponte Morandi in Genua während des Abrisses.
Die zwei noch stehenden Pfeiler aus Stahl und Beton sind innerhalb von sechs Sekunden eingestürzt.

Zehn Monate nach dem verheerenden Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua mit 43 Todesopfern sind am Freitagvormittag die zwei noch stehenden Pfeiler gesprengt worden. Drei Mal läutete eine Sirene vor der Explosion, die um 9.38 Uhr erfolgte. Tausende Kubikmeter Stahl und Beton brachen in sechs Sekunden ein, die Brückenpfeiler stürzten zu Boden.

Tausende Menschen, die den Einsturz verfolgten, applaudierten, als die Brückenteile gesprengt waren. Eine große Staub- und Rauchwolke stieg hoch. Die Explosion wurde auch von den beiden Vizepremiers Matteo Salvini und Luigi Di Maio beobachtet.

3.000 Menschen evakuiert

3.000 Menschen mussten zuvor ihre Wohnungen, die bis zu einem Radius von 300 Metern von der Brücke entfernt liegen, verlassen, mehrere Straßen wurden gesperrt. Alle Häuser der Umgebung wurden kontrolliert, um sicher zu sein, dass sich niemand mehr darin befindet. Die Explosion erfolgte dann mit einigen Minuten Verspätung, da zunächst befürchtet worden war, dass sich ein Pensionist in seiner Wohnung verbarrikadiert hatte.

Der Abriss einer beschädigten Brücke mit Wasserdruckstrahltechnik in einer städtischen Umgebung.

Der Abriss einer beschädigten Brücke in der Nähe von Wohngebäuden mit Staub und Trümmern in der Luft.

Ein Teil einer Brücke stürzt ein, umgeben von Staub und Trümmern, während Gebäude im Vordergrund stehen.

Die Trümmer der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua werden mit Wasser besprüht.

Der teilweise gesprengte Ponte Morandi in Genua während des Abrisses.

Die Trümmer der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua, Italien.

Die Überreste der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua ragen über die Stadt.

Die viel befahrene, fast 1.200 Meter lange Morandi-Brücke war auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, darunter vier Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt und zahlreiche Anrainer mussten in der Folge ihre Häuser räumen.

Neue Brücke soll bald gebaut werden

Experten hatten nach dem Unglück erklärt, der Einsturz sei wegen der vielen baulichen Mängel an der Spannbetonbrücke vorhersehbar gewesen. Die italienische Justiz ermittelt in dem Fall gegen eine Reihe von Beschuldigten und gegen die Betreiberfirma Autostrade per l'Italia (Aspi).

Am Dienstag war im Beisein von Verkehrsminister Danilo Toninelli das erste Beton-Fundament der neuen Brücke gegossen worden, die nach einem Plan des Stararchitekten Renzo Piano gebaut wird. Sie soll im Frühjahr 2020 ihrer Bestimmung übergeben werden. "Wir werden der Stadt Genua bald ihre Brücke zurückgeben", twitterte der italienische Premier Giuseppe Conte.
 

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