Sohn tot: Angriff auf Haus von US-Bundesrichterin

Das FBI streitet mit Facebook vor Gericht
Der Schütze tötete den 20-jährigen Sohn von Richterin Salas. Sie leitet derzeit einen Prozess gegen die Deutsche Bank.

Ein bewaffneter Mann hat im US-Bundesstaat New Jersey das Haus einer Bundesrichterin angegriffen und dabei deren 20-jährigen Sohn getötet. Wie der Sender ABC News berichtete, wurde zudem der Mann der Richterin Esther Salas mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, die Juristin selbst blieb offenbar unversehrt.

Die Bundespolizei FBI übernahm die Ermittlungen. Es werde nach einem Verdächtigen gesucht, hieß es. Salas leitet derzeit einen Prozess gegen die Deutsche Bank.

Immer wieder Drohungen

Laut Medienberichten klingelte der Angreifer als Paketbote verkleidet an der Tür von Salas' Haus. Nach Angaben des Bürgermeisters von North Brunswick, Francis Womack, öffnete Salas' Sohn Daniel Anderl die Tür. "Ihm wurde mitten durch das Herz geschossen", sagte Womack im Sender ABC.

Der Zeitung New Jersey Globe zufolge wurde Salas' Mann, der frühere Staatsanwalt und heutige Strafverteidiger Mark Anderl, nach dem Angriff operiert. Er befindet sich demnach inzwischen in einem stabilen Zustand.

Das Motiv des Angriffs war zunächst unklar. Salas habe hin und wieder Drohungen erhalten, jedoch nicht in jüngster Zeit, sagte Womack.

Von Obama nominiert

Derzeit sitzt Salas einem Verfahren vor, in dem eine Sammelklage von Investoren gegen die Deutsche Bank verhandelt wird. Die Investoren werfen der Bank vor, Finanzaktivitäten von Hochrisiko-Kunden nicht ausreichend überwacht zu haben - darunter auch jene des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, der sich nach offiziellen Angaben vergangenes Jahr in einem New Yorker Gefängnis das Leben nahm.

Die 51-jährige Salas hatte das Amt als Bundesrichterin am Bundesgericht von New Jersey nach ihrer Nominierung durch den damaligen Präsidenten Barack Obama 2010 übernommen. Sie wurde damit zur ersten Bundesrichterin mit lateinamerikanischen Wurzeln in den USA.

In den vergangenen Jahren hatte Salas den Vorsitz bei mehreren öffentlichkeitswirksamen Prozessen, etwa im Betrugsverfahren um die TV-Persönlichkeit Teresa Giudice und ihren Ehemann.

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