Schweden: Mehrere Lokale wegen Verstöße geschlossen
Schweden hat in der Reaktion auf die Pandemie einen Sonderweg eingeschlagen und keine weitreichenden Restriktionen verhängt. Vorige Woche jedoch erhöhte die Regierung den Druck: Innenminister Mikael Damberg gab am Freitag bekannt, Restaurants und Kaffees stärker zu kontrollieren - Stichwort Mindestabstand. "Ansonsten werden diese Betriebe geschlossen", machte Damberg klar.
In Stockholm sind nun mehrere Bars und Restaurants wegen Verstößen gegen die Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus vorübergehend von den Behörden geschlossen worden. In den fünf dicht gemachten Lokalen seien die Vorgaben für den Abstand zwischen den Gästen missachtet worden, begründete der Chef der Gesundheitsdienste der schwedischen Hauptstadt, Per Follin, am Sonntag die Maßnahme.
Allerdings gilt für den Gastronomiebetrieb die Auflage, dass zwischen den Tischen ein Abstand von ein bis zwei Metern bestehen muss. In den jetzt geschlossenen Bars und Restaurants habe zu großer Besucherandrang sowohl im Innen- als auch Außenbereich geherrscht, sagte Follin der Nachrichtenagentur TT.
In Schweden gelten keine Ausgangsbeschränkungen. Neben Restaurants, Bars und Cafés sind auch Läden sowie die meisten Schulen weiterhin geöffnet.
Der schwedische Sonderweg ist allerdings im Land nicht unumstritten. Auch aus dem Ausland gibt es Kritik. International haben die Bilder etwa von vollen Straßencafés und Schlangen vor Nachtclubs für viel Aufsehen gesorgt.
Die Zahl der Todesopfer der Pandemie liegt in Schweden inzwischen deutlich höher als in den skandinavischen Nachbarländern, wo striktere Maßnahmen gelten. Bis Sonntag wurden in Schweden 2.194 Todesopfer gezählt, in Dänemark waren es 422 und in Norwegen 193.
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