Schlimmste Dürre seit 40 Jahren - 36 Millionen Menschen droht Hungersnot
Am Horn von Afrika herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Für 36 Millionen Menschen in drei Ländern droht eine Hungersnot, wie die Hilfsorganisation CARE am Dienstag in einer Aussendung warnte. Neben der Dürre ortete die NGO steigende Lebenshaltungskosten, hohe Inflation, die Auswirkungen des Klimawandels und den Krieg in der Ukraine als weitere Ursachen. In der Region sind mittlerweile vier aufeinanderfolgende Regenzeiten ausgeblieben.
CARE zufolge hungern 24,1 Millionen Menschen in Äthiopien, 7,8 Millionen in Somalia und 4,2 Millionen in Kenia ohne Aussicht auf Besserung wegen der Dürre.
Prognosen zufolge droht auch die nächste Regenzeit im Oktober bis Dezember auszubleiben.
"Krieg und Klimawandel sind die schlimmsten Hungertreiber. Das wird uns gerade dramatisch am Beispiel Ostafrikas vor Augen geführt. Während in Teilen Somalias schon eine Hungersnot herrscht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das auf den Rest des Horns von Afrika zutrifft", sagte Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.
Ein Großteil der Familien in der Region lebt von der Viehzucht. Knapp neun Millionen Nutztiere sind bereits aufgrund von Wassermangel und Weideknappheit verendet. Die verheerende Situation zwingt viele Familien dazu, ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung und Wasser zu verlassen, so CARE. Die Hilfsorganisation wies darauf hin, dass besonders Frauen und Kinder von der Nahrungskrise betroffen sind. In Kenia sind fast eine Million Kinder unter fünf Jahren und über 115.000 schwangere und stillende Frauen akut unterernährt. In Somalia mussten heuer bereits mehr als 200 Kinder an Hunger sterben.
"Wir müssen jetzt handeln und unsere Maßnahmen verstärken, um Leben zu retten. Dafür benötigt es dringend mehr Mittel für die humanitäre Hilfe und den Aufbau widerstandsfähigerer und nachhaltigerer Lebensgrundlagen in den betroffenen Regionen", appellierte Barschdorf-Hager. CARE unterstützt die Betroffenen mit Wasser, Lebensmitteln, sanitären Einrichtungen, Hygienemaßnahmen, Gesundheitsdiensten, Schutz und Bargeldhilfen.
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