Russland plant eigene Weltraumstation "ROSS"

Sojus-Rakete von Roskosmos
Zusammenarbeit mit NASA wird gekündigt. ROSS soll nur zweimal im Jahr für längere Zeit bewohnt werden

Russland hat am Montag ein Modell einer geplanten eigenen Raumstation vorgestellt und damit Spekulationen über einen Ausstieg Russlands aus der ISS genährt. Die russische Weltraumagentur Roskosmos hatte unlängst erklärt, die Zusammenarbeit mit der NASA gekündigt zu haben und sich nach 2024 aus der Internationalen Weltraumstation ISS zurückziehen zu wollen. Nach Angaben der NASA soll die Kooperation aber doch bis mindestens 2028 weitergehen.

Traditionell haben die USA und Russland auch in Zeiten politischer Spannungen ihre Raumfahrt-Kooperation aufrechterhalten. Doch die Präsentation der von russischen Staatsmedien als "ROSS" bezeichneten russischen Raumstation deutet nun in eine andere Richtung.

Keine ständige Präsenz geplant

Das bei einer Rüstungs- und Industriemesse in der Nähe von Moskau von der Raumfahrtbehörde Roskosmos vorgestellte Modell zeigt, dass die Station nach aktueller Planung nicht ständig, sondern nur zwei Mal im Jahr für einen längeren Zeitraum bemannt werden soll. Roskosmos hatte zuvor erklärt, die Station werde den russischen Kosmonauten einen viel breiteren Blick auf die Erde zu Überwachungszwecken bieten, als sie derzeit auf der ISS hätten. Dmitri Rogosin, der als Hardliner geltende frühere Chef von Roskosmos, hatte angedeutet, die neue Raumstation könne bei Bedarf auch einen militärischen Zweck erfüllen.

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