Russe hielt Frau 14 Jahre in Gefangenschaft – weiteres Opfer tot

Russe hielt Frau 14 Jahre in Gefangenschaft – weiteres Opfer tot
Das Verbrechen wurde bekannt, weil die Mutter des Verdächtigen diesen ins Krankenhaus bringen ließ. Der Gefangenen gelang währenddessen die Flucht.

In Russland hat ein Mann eine Frau nach Behördenangaben 14 Jahre lang in Gefangenschaft gehalten und mutmaßlich ein weiteres weibliches Opfer getötet. Gegen den 51-Jährigen erging am Dienstag in der Millionenstadt Tscheljabinsk am Uralgebirge Haftbefehl wegen Entführung und wegen Mordes. Medien zeigten ein Bild des Verdächtigen und Videos mit ihm.

Die Verbrechen wurden bekannt, weil die Mutter wegen psychischer Probleme ihres Sohnes medizinische Hilfe gerufen und ihn ins Krankenhaus hatte bringen lassen. Dabei gelang einer heute 33-Jährigen die Flucht.

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Wie das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mitteilte, wird dem Mann auch die Zerstückelung einer weiteren Frau zur Last gelegt, deren Überreste er in seinem Hof 2011 verscharrt haben soll. Laut Mitteilung der Ermittler hatte der Mann 2009 die damals 19-Jährige zu sich eingeladen und sie dann nicht wieder gehen lassen. In Gefangenschaft soll er die Frau geschlagen und vergewaltigt haben.

Mann vergaß, das Haus zu verschließen

Medien zufolge ließ er auch die Fenster vergittern und hielt das Haus stets verschlossen, damit die Frau nicht fliehen konnte. Als seine Mutter nun den Krankenwagen rief, vergaß er, das Haus zu verschließen, wie in einem von den Behörden auf ihrer Internetseite veröffentlichten Bericht der Zeitung "Iswestija" zu lesen war. Die Frau, die als vermisst galt, flüchtete zu ihrer Schwester.

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Als Anzeige erging und die Ermittler zu dem Haus kamen, entdeckten sie dem Bericht zufolge die Überreste einer weiteren Frau, die mit einem Messer getötet, dann zerstückelt und im Hof vergraben worden sein soll. Medien zufolge soll es der Überlebenden damals gelungen sein, die Frau um Hilfe zu rufen. Dann soll sie getötet worden sein. Der Mann sei gegenwärtig unter medizinischer Beobachtung in einem Krankenhaus, berichteten staatliche Medien am Dienstag weiter. In dem Haus des Mannes seien auch zwei Computer, pornografisches Material sowie Fesseln sichergestellt worden.

Gezeigt wurden im Fernsehen auch Videoaufnahmen der ebenfalls festgenommenen Mutter des Mannes, die von dem Verbrechen gewusst haben soll. Demnach behauptete die in einem Gitterkäfig gefilmte Frau allerdings, das Opfer habe freiwillig bei ihrem Sohn gelebt. Später kam sie wieder frei. Auch Bewohner berichteten der Zeitung Iswestija zufolge, dass der mutmaßliche Täter trotz seiner zurückgezogenen Lebensweise als normaler Mensch gegolten und keinen Verdacht erregt habe. Dem Mann drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

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