Zweifel an Echtheit: Käppchen von Papst Benedikt XVI. wird versteigert

Zusammenfassung
- Ein weißes Käppchen, das angeblich Papst Benedikt XVI. gehörte, wird von einem italienischen Auktionshaus versteigert.
- Erzbischof Georg Gänswein bestreitet die Echtheit und behauptet, nie eine Echtheitsbestätigung ausgestellt zu haben.
- Gänswein betont, dass er während des angeblichen Unterschriftszeitraums bei Benedikt im Kloster war, und verweist auf ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit.
Ein weißes Käppchen, das dem verstorbenen Papst Benedikt XVI. gehört haben soll, wird bei einem renommierten italienischen Auktionshaus versteigert.
Der Privatsekretär Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, bestreitet jedoch die Echtheit des Erinnerungsstücks. Es wird mit einem Startpreis von 2.000 Euro im Katalog der international bekannten Auktionsfirma Bolaffi angeboten.
Das Käppchen ist mit einem Echtheitszertifikat versehen, das angeblich von Gänswein persönlich unterzeichnet wurde, wie die römische Tageszeitung "Il Messaggero" berichtet. Im Katalog ist zu sehen, dass dem Käppchen ein Bildchen mit dem offiziellen Porträt Benedikts XVI. sowie ein Zettel mit Gänsweins angeblicher Unterschrift vom 21. Dezember 2022 beigelegt ist - also nur zehn Tage vor dem Tod des emeritierten Papstes.
Gänswein bestreitet, Echtheitsbestätigung ausgestellt zu haben
Gänswein stellte allerdings klar, dass er ein solches Dokument niemals verfasst oder unterschrieben habe und nichts von dem Verkauf wisse. Besonders irritierend sei für ihn das Datum. "In jenen Tagen, rund um Weihnachten 2022, lag Benedikt im Sterben. Ich war Tag und Nacht bei ihm im Kloster Mater Ecclesiae. Ich wüsste es ganz genau, wenn ich so etwas unterschrieben hätte", so der deutsche Erzbischof. Er schloss aus, jemals eine Echtheitsbestätigung ausgestellt zu haben - auch nicht zu wohltätigen Zwecken.
"Leider hat es in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle gegeben, die ich der vatikanischen Gendarmerie gemeldet habe", erklärte Gänswein. Papst Benedikt XVI. war nicht dafür bekannt, seine Kopfbedeckungen bei Audienzen zu verschenken oder vertauschen - ganz im Gegensatz zu seinem Nachfolger Franziskus.
Benedikt XVI. war von 2005 bis zu seinem überraschenden Rücktritt im Jahr 2013 Papst. Danach lebte er bis zu seinem Tod im Dezember 2022 zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.
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