Nach tödlichem Bootsunfall am Gardasee ist Deutscher in Haft

Gardasee (Archivbild)
Ein Motorboot rammte in einer Juni-Nacht ein Holzboot. Ein junges Paar starb, der Motorbootfahrer und sein Freund fuhren weiter.

Nach dem tödlichen Bootsunfall auf dem Gardasee in Norditalien, bei dem am 19. Juni zwei junge Italiener ums Leben gekommen sind, hat sich ein deutscher Beschuldigter am Montag der italienischen Polizei in Südtirol gestellt. Der 52-jährige Münchner, der mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden ist, kam zur Polizei in Sterzing und wurde in Begleitung seines Verteidigers nach Brescia geführt, wo er in Untersuchungshaft genommen wurde, berichteten italienische Medien.

Unterlassene Hilfeleistung

Der Deutsche und ein Freund stehen im Verdacht, mit ihrem Motorboot gegen das kleine Boot eines italienischen Paars geprallt zu sein. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, nicht angehalten zu haben, um zu helfen. Eine 25-jährige Frau und ihr 37 Jahre alter Begleiter kamen beide ums Leben. Die beiden Münchener durften zwar kurz nach dem Unfall wieder nach Deutschland zurückreisen, doch die italienische Justiz erließ einen europäischem Haftbefehl, um sie wieder nach Italien zu holen.


Das Motorboot mit den Deutschen war Ermittlungen zufolge in der Nacht mit dem Holzboot kollidiert, in dem das Paar aus der Region um Salò, am Westufer des Gardasees, saß. Ein Mann hatte am Sonntag das kleine Boot mit dem toten 37-Jährigen darin entdeckt. Stunden später bargen Taucher die Leiche der Frau aus dem Gardasee.

Die Deutschen hatten angegeben nichts von dem Unfall bemerkt zu haben und waren weiter gefahren.

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