Immobilien-Investor Kerbler kauft André Hellers Parkanlage am Gardasee

Heller hat die Villa samt 10.000 m2 Grund 1988 gekauft.
Neben dem Deal in Italien plant Kerbler mit Co-Investoren die Übernahme von 32 Zinshäusern in Wien.

Der umtriebige Wiener Immobilien-Entwickler und Gründer der Conwert-Gruppe Günter Kerbler hat jetzt seine Liebe zu Italien neu entdeckt.

Der gewiefte Geschäftsmann, Hauptaktionär der Wiener Privatbank und Eigentümer einer Hotelanlage in der Dominikanischen Republik kauft von der italienischen Stiftung "Fondazione André Heller" die rund ein Hektar große Parkanlage "Giardino Botanico" samt venezianischer Villa in Gardone Riviera am Westufer des Gardasees. Die schmucke Villa, deren Nutzfläche geschätzte 800 Quadratmeter beträgt, wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut.

Deal per Handschlag

Immobilien-Investor Kerbler kauft André Hellers Parkanlage am Gardasee
ITALY - CIRCA 1753: Artist Andrè Heller in the gareden of his house in Gardone, Italy. Photograph by Jeanne Szillit Brandstätter. (Photo by Imagno/Getty Images)
"Ja, ich werde jetzt Gärtner und kaufe Heller die Hütt’n samt dem Garten ab", sagt Kerbler in seiner bekannt saloppen, aber freundlichen Art im Gespräch mit dem KURIER. "Ich habe Heller darauf schon die Hand gegeben, aber ich werde die Anlage erst im Herbst übernehmen." Der Deal sei aber noch nicht endgültig abgeschlossen, sprich zumindest die Unterschriften fehlen noch.

Über den Kaufpreis gibt der "Zinshaus-Kaiser" nur preis, dass es sich um einen "einstelligen Millionenbetrag" handelt. Der botanische Schaugarten, der eine Heller’sche Komposition aus bunten Skulpturen, plätschernden Wasseranlagen und exotischen Pflanzen ist, wird von 30.000 bis 40.000 Touristen jährlich besucht. Der Eintritt kostet zehn Euro für Erwachsene.

"Der Park wird weiter unter der Marke Heller geführt", sagt Kerbler. Die Einnahmen sollen nach wie vor in die Erhaltung und Pflege der Anlage fließen. André Heller werde, sagt Kerbler, vier Mal im Jahr nach Gardone kommen und seine Ideen beisteuern.

60.000 Quadratmeter

In Wien hat Kerbler mit seiner Investoren-Clique, dazu zählt vor allem Conwert-Mitgründer Johann Kowar, einen ganz großen geschäftlichen Coup vor. Von der Immobilien-Gruppe Citim der Familie GröllerMichael Gröller war früher Chef des Verpackung- und Karton-Konzerns Mayr-Melnhof – wollen Kerbler & Co. etliche Zinshäuser auf einen Schlag kaufen. Der Deal soll 120 Millionen Euro schwer sein.

"Es ist noch sehr früh. Es geht um 32 Zinshäuser in Wien mit einer Nutzfläche von 60.000 Quadratmetern ", sagt Kerbler zum KURIER. "Es gibt einen Vertrag, in dem wir uns einig sind, was wir machen wollen, aber es bedarf noch einiger Schritte." Die Vereinbarung sei für ihn verbindlich, bis zur Abwicklung werden aber noch einige Wochen vergehen. Der Kauf soll etwa zu 30 Prozent aus Eigenmitteln, der Rest von Banken finanziert werden. Laut Kerbler werfen diese Häuser vier bis fünf Prozent Rendite ab.

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