Raubtier-Invasion auf beliebter kroatischer Urlaubsinsel

Animals search for Easter Eggs during a media event at the Gelsenkirchen Zoo
Auf der kroatischen Ferieninsel Čiovo treiben derzeit Mungos ihr Unwesen. Die Einwohner beschweren sich über die wachsende Plage der Säugetiere.
  • Mungos auf Čiovo, ursprünglich zur Schlangenbekämpfung importiert, sind zu einem Problem geworden.
  • Die Tiere vermehren sich unkontrolliert, greifen Haustiere an und übertragen Krankheiten wie Tollwut.
  • Bewohner fordern Maßnahmen von Behörden, da Mungos zunehmend in Wohngebieten auftauchen.

Seit Jahren vermehren sich Mungos, die ursprünglich aus Afrika und Asien stammen, auf der kroatischen Insel Čiovo. Sie wurden einst speziell importiert, um die Schlangenpopulation in dem Gebiet einzudämmen. 

Doch nun haben die Bewohner ein echtes Problem mit den pelzigen Tieren, denn diese übertragen unter anderem Krankheiten und greifen auch Hühner sowie andere Kleintiere an. Die Bewohner fordern daher ein Eingreifen der Behörden.

Beherrschen die Insel

Auf der Insel soll es Schätzungen zufolge mittlerweile Tausende von Mungos geben; sie beherrschen quasi das Gebiet. "Sie wurden zur Bedrohung für die Bewohner Čiovos", sagte Joško Miše, stellvertretender Vorsitzender des Jagdvereins Trogir, gegenüber dem kroatischen Nachrichtenportal Slobodna Dalmacija. Sieht man einen Mungo, so kann man laut Miše gleich mit einer ganzen Gruppe von Mungos rechnen, die sich vermutlich in der Nähe befindet.

Bei den Tieren handelt es sich um etwa 30 Zentimeter große Raubtiere. Erdlöcher oder kleine Unebenheiten zählen zu ihrem Lebensraum, wo sie ihre Nester bauen. Da sie sich zumeist in unzugänglichem Gelände verstecken, bekommt man sie oft nicht zu sehen.

Tollwut übertragen

Die Tiere wurden im 20. Jahrhundert gezielt nach Kroatien geholt, um die Schlangenpopulation zu reduzieren. Dass man sich damit ein weiteres Problem ins Land einschleppen würde, hatte man nicht bedacht. Denn die Mungos haben auf der Insel keine natürlichen Feinde und können sich somit unkontrolliert vermehren.

Viele Bewohner der Insel wollen Druck auf die Behörden ausüben, da die Tiere immer häufiger in der Nähe von Wohnhäusern gesichtet werden, kleinere Tiere wie Hühner angreifen und auch als Überträger von Tollwut gelten. Ob und in welcher Form die Behörden eingreifen werden, ist derzeit nicht bekannt.

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