Mindestens 79 Tote bei Bootsunglück vor Griechenland

Mindestens 79 Tote bei Bootsunglück vor Griechenland
Es ist eines der schwersten Bootsunglücke seit Jahren. Die wahre Zahl der Opfer dürfte viel höher sein.

Nach der Havarie eines Migrantenbootes vor der griechischen Küste ist am Mittwoch die Zahl der Toten auf 79 gestiegen. Das berichtete der griechische Staatssender ERT unter Berufung auf die Küstenwache. 104 Menschen seien bislang gerettet worden, es werde jedoch befürchtet, dass die Zahl der Toten noch viel höher sei. So sollen die Geretteten angegeben haben, es könnten sich bis zu 400 Menschen an Bord befunden haben.

Laut Behördenangaben dauert eine großangelegte Suchaktion an. Patrouillenboote der Küstenwache, die Luftwaffe, eine Fregatte der Kriegsmarine sowie sechs Frachter und andere Schiffe in der Region sind im Einsatz. Die griechische Staatspräsidentin Ekaterini Sakellaropoulou flog am Mittag auf die Halbinsel Peloponnes, um sich ein Bild der Lage zu machen. Vier Krankenhäuser seien in Alarmbereitschaft, um die Verletzten unter den Geretteten zu versorgen.

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Von Libyen Richtung Italien unterwegs

Schon am Dienstag hätten italienische Behörden die griechischen Nachbarn über ein voll besetztes Fischerboot im griechischen Such- und Rettungsbereich informiert, hieß es in einer Mitteilung der Küstenwache. Ein Frontex-Flugzeug habe das Boot daraufhin 47 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes lokalisiert. Sowohl die griechische Küstenwache als auch vorbeifahrende Frachter hätten den Passagieren per Funk wiederholt Hilfe angeboten, diese aber abgelehnt worden.

In den frühen Morgenstunden sei das Boot dann gekentert und schließlich gesunken, hieß es. Nach Angaben Überlebender war es vom libyschen Tobruk aus in See gestochen und auf dem Weg nach Italien. Über die Nationalitäten der Menschen war zunächst nichts bekannt.

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