Mauritius: Noch ein letzter Tag im Paradies vor der Isolation

Mauritius: Noch ein letzter Tag im Paradies vor der Isolation
Der Softwareentwickler Johann Fößleitner startete während der Corona-Krise mit seiner Familie in den Urlaub. Mit dem allerletzten Flug geht es nun zurück.

In unserer neuen Serie "E-Mail aus..." berichten Österreicherinnen und Österreicher aus aller Welt davon, wie sie die Corona-Krise wahrnehmen - und wie sie zurück nach Hause kommen.

„Servus“ und „Auf bald“ hat Austrian Airlines beim Ankommen verkündet. Jetzt stellen die doch tatsächlich den Flugbetrieb komplett ein. Vor etwas mehr als einer Woche haben wir unseren Trip nach Mauritius gestartet. Zugegeben mit einem etwas mulmigen Gefühl, zumal Covid-19 schon Thema war und sich beunruhigende Nachrichten häuften.

Es war zu befürchten, dass auch Österreich härter getroffen werden würde. Ein derartiges Ausmaß konnten wir uns aber nicht vorstellen.

Die Einreise auf der Insel verlief entgegen unseren Befürchtungen schnell und unbürokratisch. Es ist unser vierter Urlaub hier, wir sind die Einreiseprozeduren gewohnt. Natürlich wurde Fieber gemessen, und wir wurden gefragt, ob wir in den letzten zwei Wochen in Italien oder einem anderen Risikogebiet waren.

Vermutlich waren das anfangs schlechte Wetter und der steigende Lagerkoller dafür verantwortlich, dass wir quasi permanent „online“ waren und die News aus Österreich und der Welt verfolgten.

In Mauritius gibt es zwar ein paar aktuelle Fälle von Dengue-Fieber, aber zumindest offiziell noch keinen einzigen Fall vom Coronavirus. Die Regierung und die Bewohner scheinen sich der Gefahr aber durchaus bewusst, denn praktisch jedes Gespräch dreht sich nur um das eine Thema.

Zwei Optionen

Wir haben alle Erklärungen der Bundesregierung in Wien mitverfolgt und danach immer diskutiert, wie wir weiter vorgehen sollen. Den Urlaub abbrechen oder sogar deutlich verlängern? Ich als Softwareentwickler könnte von überall arbeiten. Da meine Freundin aber in einem Wiener Spital arbeitet, wurde diese Option nicht wirklich ernsthaft diskutiert.

Schlussendlich hat uns der Vermieter, der bereits fehlende Buchungen beklagt, die Entscheidung abgenommen: Er informierte uns Montagfrüh, dass Mauritius den Flughafen für alle EU-Länder bald sperren werde.

Zuerst wurde die aufgeschobene Reiseregistrierung beim Außenministerium nachgeholt, und dank der raschen Hilfe von Austrian wurden wir auf den letzten regulären Flug umgebucht. Nur wenige Stunden bevor Austrian die Einstellung des kompletten Flugbetriebs bekannt gegeben hat.

Wir beginnen gerade unseren letzten Tag auf Mauritius. Nachdem die Rückreise entschieden war, hat sich auch unsere Stimmung gehoben. Die Sonne ist ebenfalls wieder da und ermöglicht uns einen letzten erholsamen Tag hier im Paradies.

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