"Pietätlos": Kritik an Gaffern nach tödlichem Herzinfarkt eines Wieners in ICE

 "Pietätlos": Kritik an Gaffern nach tödlichem Herzinfarkt eines Wieners in ICE
Fassungslosigkeit nach dem tödlichen Herzinfarkt eines Wieners in einem ICE. Deutliche Kritik an Deutscher Bahn und Fahrgästen.

Der tragische Zwischenfall am Sonntag, bei dem am Sonntag ein Österreicher einen Herzinfarkt erlitt, sorgt für emotionale Reaktionen. 

Ein zufällig mitreisender Arzt, Angestellte der Deutschen Bahn, ein Polizist sowie Soldaten der Bundeswehr hatten noch im Zug versucht, den 62-Jährigen wiederzubeleben, schilderte Martin Ackert, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hannover den Einsatz gestern dem KURIER. Aber die Reanimationsversuche blieben erfolglos. 

Laut Augenzeugenberichten hätten Reisende noch während der Behandlung gefragt, wie lange der Stopp des Zuges denn noch dauern werde. "Dieses pietätlose Verhalten einzelner Fahrgäste ist wohl leider Zeitgeist", zitiert die Münchner tz einen Fahrgast. 

Nach etwa einer Stunde setzte der ICE am Sonntag seine Fahrt nach München Hauptbahnhof fort. Der Zugführer soll dabei arg mitgenommen gewirkt haben. Laut tz beschwerte er sich per Lautsprecher-Durchsage darüber, dass die Reanimationsversuche durch "Gaffer" und Fahrgäste, die nach Anschlusszügen fragten, behindert worden seien.

Die Polizei konnte die Berichte von Gaffern gegenüber dem KURIER nicht bestätigen. "Zumindest die Arbeit des Notarztes wurde nach unserer Wahrnehmung nicht gestört oder behindert", sagt Ackert.  Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte den Einsatz, wollte die Geschehnisse aber nicht näher kommentieren.

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