Ungesichert, Baby auf dem Arm: Video zeigt Paar auf Dolomiten-Klettersteig

Ungesichert, Baby auf dem Arm: Video zeigt Paar auf Dolomiten-Klettersteig
Auf Social Media sorgt derzeit ein Video aus Italien für Empörung: Es zeigt ein ungesichertes Paar mit zwei Kindern beim Bergsteigen.

Ein Wandervideo aus den Dolomiten macht derzeit in den sozialen Medien die Runde. Es zeigt ein Paar, das mit zwei kleinen Kindern einen schwierigen Klettersteig rund um den Gipfel Cima dell Uomo (3010 Meter) in Italien bewältigt. 

Das Paar ist offenbar ohne Sicherung auf dem anspruchsvollen Klettersteig Bepi Zac in der Provinz Trentino unterwegs. Auf dem von einem anderen Wanderer aufgenommenen und von der Zeitung Il Dolomiti veröffentlichten Video ist zudem zu sehen, wie der Vater ein ungesichertes Kleinkind auf der Hüfte über den schmalen Klettersteig trägt. 

Fehlende Ausrüstung

Für diese Route, die nur für geübte Klettererinnen und Kletterer empfohlen wird, sind eigentlich Karabiner, Sicherungsseile und Helm vorgeschrieben. Die Familie war jedoch nur mit einfachen Turnschuhen und einem Rucksack ausgerüstet. In einer steilen und engen Passage ist zu sehen, wie die Mutter dem älteren Kind, das ebenfalls nur normale Sportkleidung trägt, mit dem am Berg befestigten Stahlseil beim Vorwärtskommen entlang der Felswand hilft. 

Empörte Reaktionen

Die Familie hat den Klettersteig zwar unfallfrei bewältigt, in den sozialen Medien löste ihre Tour jedoch empörte Reaktionen aus. Walter Cainelli, Präsident des Trentiner Bergrettungsdienstes, äußerte sich gegenüber Il Dolomiti: "Es gibt leider immer mehr Menschen, die das Risiko unterschätzen." Ein solches Verhalten sei zwar nicht zu rechtfertigen, aber auch nicht pauschal zu verurteilen, ohne den Kontext zu kennen.

Maurizio Dellantonio, der Präsident der italienischen Bergrettung, sprach von einem Vorfall "an der Grenze zum Verbrechen". Der Klettersteig habe schwierige Passagen. Er hoffe, dass der Vorfall eine Lektion in Sachen Vorsicht und Vorbereitung sei. Für Christian Ferrari vom Alpenverein Società Alpinisti Tridentini ist es "nicht zu rechtfertigen", dass Eltern ein solches Risiko eingehen.

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