Stärkstes Erdbeben der letzten 40 Jahre: Region um Supervulkan erschüttert

Das Gebiet rund um die süditalienische Großstadt Neapel ist am Montag von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,6 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern. Laut Experten handelte es sich um die stärkste Erschütterung der letzten 40 Jahre. Es wurden jedoch keine größeren Schäden gemeldet.
Die Erschütterung wurde von der Bevölkerung in einem weitläufigen Gebiet registriert. Dieses umfasst unter anderem die Hafenstadt Pozzuoli, die Gemeinde Bacoli sowie die neapolitanischen Bezirke Fuorigrotta und Bagnoli umfasst.
Nach Erdbeben: Zugverkehr im Raum Neapel ausgesetzt
Der Zugverkehr im Raum Neapel wurde vorsorglich ausgesetzt. Laut dem geltenden Sicherheitsprotokoll muss der Bahnverkehr bei Erdbeben über Stärke 4,0 unterbrochen werden. Die Züge wurden in nahe gelegenen Bahnhöfen vorübergehend gestoppt. Die Zugverbindungen von Rom in den Süden verkehrten jedoch planmäßig.
Die U-Bahn-Linie 2 in Neapel auf der Strecke Bagnoli-Pozzuoli wurde unterbrochen. Techniker der Eisenbahninfrastruktur und Straßennetz waren im Einsatz - bisher wurden keine Schäden an den Straßen gemeldet.
Supervulkan: Immer wieder Erdstöße bei Neapel
Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität, werden seit geraumer Zeit von vielen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. In den vergangenen Monaten kam es jedoch auch zu stärkeren Erdstößen.
Die italienische Regierung stellte im Februar 184 Millionen Euro für das Gebiet um den Supervulkan bei Neapel bereit. So sollen 50 Projekte im Areal der Phlegräischen Felder finanziert werden, um die Auswirkungen der ständigen Erdbeben auf Gebäude und Infrastruktur in der Gegend zu verringern.
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