Ekel-Insel aus Feuchttüchern wird aus Londoner Themse abgetragen

A plastic bag lies at low tide on the banks of the River Thames
Bereits seit mehreren Jahren sammeln sich feuchte Toilettentücher in der Themse und formen eine kleine Insel.

So groß wie zwei Tennisplätze ist die Insel, die sich in der Londoner Themse aus Abfällen gebildet hat. In der Nähe der Hammersmith-Brücke kam es zu dem Ekel-Phänomen, das die Behörden nun auf den Plan gerufen hat. Die begehbare Insel besteht zu weiten Teilen aus den Fasern von Feuchttüchern, die die Bewohner Londons im WC runtergespült haben.

Wegen des teils veralteten Londoner Kanalisationssystems werden bei schweren Regenfällen auch oft Abwässer in den Fluss geleitet - was die Entstehung der Feuchttücher-Insel begründet.

Wie die Tagesschau berichtet, gilt die "Wet Wipe Island" als Schandfleck in der Themse, der seit Jahren immer größer wird. Selbst einen Google-Maps-Eintrag hat die berühmte Insel bereits bekommen. Intensive Baggerarbeiten sollen das Problem nun angehen, da mittlerweile sogar der Flusslauf durch die Insel verändert wird und das Ökosystem durch Mikroplastik gefährdet ist.

Baggerarbeiten gegen Ekel-Insel

Wenn es die Gezeiten zulassen, baggern und rütteln nun Mitarbeiter der London Port Authority im Flussbett, um die schwarze Masse abzutragen. So sollen im Lauf der nächsten Wochen circa 180 Tonnen Abfall entsorgt werden. In Zukunft werde ein neuer Abwassertunnel dafür sorgen, dass sich die Feuchttücher nicht noch einmal an dieser Stelle sammeln. Die Bewohner Londons sind zudem aufgerufen, keine Feuchttücher mehr im WC runterzuspülen. Die Regierung forderte Hersteller außerdem dazu auf, Alternativen ohne Mikroplastik zu produzieren.

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