Expressflug ins All: Raumfahrer nach drei Stunden auf ISS

Ankunft der neuen Mannschaft auf der ISS
Nach nur drei Stunden und sieben Minuten dockte die Sojus-Kapsel an der internationalen Raumstation an.

Unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie sind drei Raumfahrer in einem Rekordflug zur Internationalen Raumstation ISS gebracht worden. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob plangemäß um 7.45 Uhr MESZ bei Bilderbuchwetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab.

Expressflug ins All: Raumfahrer nach drei Stunden auf ISS

Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow


Um 10.52 Uhr MESZ dockte sie am Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern über der Erde an. Das war eine neue Rekordzeit für einen bemannten Raumflug.

Der bisherige Bestwert für einen Flug zur ISS hatte bei drei Stunden und 18 Minuten gelegen - allerdings für einen unbemannten Raumfrachter. Die Reise- oder Transportdauer kann je nach Flugbahn unterschiedlich lang sein. In der Regel dauert ein Sojus-Flug zur ISS etwa sechs Stunden.

Die drei Raumfahrer werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All bleiben. Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet worden, sagte die Amerikanerin Rubins vor dem Abflug. Vor ihrer Zeit bei der Raumfahrtbehörde NASA forschte die Amerikanerin als Mikrobiologin und beschäftigte sich unter anderem mit Viren. Für sie ist es bereits der zweite Flug zur ISS.

„Wahrscheinlich ist die Internationale Raumstation jetzt der sicherste Ort“, sagte ihr russischer Kollege Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde.


Auf der ISS arbeiten zurzeit drei Raumfahrer: die beiden Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie waren im Frühjahr ebenfalls unter strengen Corona-Auflagen gestartet. Sie sollen noch im Oktober zur Erde zurückkehren.

 

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