Immobilien-Betrüger wollten fremdes Haus verkaufen

Wohnsiedlung (Symbolbild)
Zusammenfassung
- Eine Frau wollte ihr Elternhaus vermieten, aber Betrüger boten es online zu einem Spottpreis zum Verkauf an.
- Interessenten erschienen vor dem Haus, das fälschlicherweise mit minderwertiger Ausstattung beschrieben wurde.
- Die Hausbesitzerin konnte keine rechtlichen Schritte einleiten, da sie keinen direkten Schaden erlitt.
Die Anzeige für das Einfamilienhaus klang viel zu gut um wahr zu sein: sieben Zimmer, 155 Quadratmeter groß und eine Grundstücksfläche von mehr als 1000 Quadratmetern und dass zu einem Verkaufspreis von 168.000 Euro.
Doch die Frau, die das leerstehende Haus ihrer Eltern eigentlich nur vermieten wollte, hatte die Anzeige nie in dieser Form aufgegeben. Im Jahr 2022 war ihre Mutter verstorben, und seitdem versucht die 49-Jährige in der baden-württembergischen Stadt Tuttlingen, Nachmieter zu finden. Dafür ließ sie unter anderem eine Pelletheizung einbauen, die Fenster austauschen und die Sanitäranlagen erneuern, wie die Schwäbische Zeitung berichtet.
"Minderwertige Ausstattung"
Die Frau schaltete Inserate sowohl in einer Zeitung als auch auf der Website Immoscout24.de. Auf den Betrug wurde sie aufmerksam, als sich immer mehr Interessenten meldeten, die das Haus kaufen wollten. Einige erschienen sogar direkt vor der Immobilie, um sie zu besichtigen. Der Grund: Das Haus war ohne ihr Wissen im Internet zu einem Spottpreis angeboten worden – mit der Begründung, die Ausstattung sei minderwertig. In der falschen Anzeige war aus der Pelletheizung eine Gasheizung geworden, und die dreifach verglasten Fenster wurden als einfache Aluminiumfenster dargestellt.
Keine rechtlichen Konsequenzen
Abgesehen davon hatten die Betrüger vieles aus der ursprünglichen Anzeige übernommen, "sogar die Überschrift und einige Fotos", erklärte die Hausbesitzerin gegenüber der Schwäbischen Zeitung.
Nachdem die 49-Jährige die gefälschte Anzeige entdeckt hatte, meldete sie den Vorfall der Polizei und brachte Schilder am Haus an, die darauf hinwiesen, dass die Immobilie nicht zum Verkauf steht. Ihre eigene Anzeige auf der besagten Immobilienplattform wurde umgehend gesperrt, doch rechtliche Schritte konnte sie nicht einleiten. "Man hat mir gesagt, dass ich ja nicht geschädigt wurde", berichtete die Frau.
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