Flug bei minus 25 Grad: Mitarbeiter in Frachtabteil von Airbus vergessen

Der Vorfall ereignete sich bereits im Dezember. Ein Mitarbeiter der Bodenabfertigung am Flughafen Istanbul belud mit seinem Team einen Airbus A321 der Turkish Airlines Richtung Athen.
Als der Ladevorgang abgeschlossen war, wurde der Mann jedoch von seinen Kollegen versehentlich im Frachtraum eingeschlossen, wie die die türkische Zeitung Hürriyet berichtet.
Flug im Frachtraum bei minus 25 Grad
Das Fehlen des Mitarbeiters wurde erst nach Abflug der Maschine bemerkt. Offenbar vermuteten seine Kollegen zunächst, dass er auf Pause gegangen sei. Als er nach einiger Zeit jedoch noch immer nicht auftauchte, überprüfte das Team die Video-Sicherheitsaufnahmen und erkannte, dass sich der Mann noch im Frachtraum des Airbus' befand.
Die Piloten des Fliegers wurden umgehend verständigt. Die Maschine befand sich zu dem Zeitpunkt bereits im griechischen Luftraum, wurde dann aber zur Notlandung nach Izmir umgeleitet. Es war offenbar Rettung in letzter Sekunde: Die Temperatur auf der Flughöhe von rund 12.000 Metern sank auf etwa minus 25 Grad.
Bodenmitarbeiter verlor fast Motorik von Beinen
Türkische Medien berichten, dass der Mann, der nur seine Arbeitskleidung am Leib trug, zwischen Gepäcksstücken kauerte und versuchte, sich mit Kleidung aus Koffern warmzuhalten.
Der Raum war luftdicht abgeschlossen, der Sauerstoffmangel sowie die extreme Kälte hätten den Körper des Mannes stark in Mitleidenschaft gezogen. Er erlitt schwere Erfrierungen, erst nach einer mehrstündigen medizinischen Behandlung konnte die Durchblutung wiederhergestellt werden, sodass die Motorik in seine Beine zurückkehrte.
Durch den Vorfall habe der Mann seinen Arbeitsplatz verloren, wegen der Spätfolgen sei er noch immer in ärztlicher Behandlung. Auch der Vorwurf, er habe sich absichtlich im Frachtraum einsperren lassen, stand im Raum. Der ehemalige Bodenmitarbeiter hat laut türkischen Medien inzwischen Klage gegen seine Ex-Kollegen eingereicht.
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