Online-Suizidforum wird mit 50 Todesfällen in Verbindung gebracht

Online-Suizidforum wird mit 50 Todesfällen in Verbindung gebracht
Der Serviceprovider der Website habe es versäumt, "angemessene Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Nutzern in Großbritannien vor illegalen Inhalten und Aktivitäten zu ergreifen."

Zusammenfassung

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  • Die britische Medienaufsicht untersucht ein Online-Suizidforum, das mit 50 Todesfällen in Großbritannien in Verbindung steht.
  • Der Provider der Website soll versäumt haben, angemessene Sicherheitsvorkehrungen gegen illegale Inhalte zu treffen.
  • Dem Provider droht eine Geldstrafe von bis zu 20 Millionen Euro oder zehn Prozent seines weltweiten Umsatzes.

Die britische Medienaufsicht ermittelt gegen ein Online-Suizidforum, das von Medien mit mindestens 50 Todesfällen in Großbritannien in Verbindung gebracht wird.

Es bestehe der Verdacht, dass der Serviceprovider der Website versäumt habe, "angemessene Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Nutzern in Großbritannien vor illegalen Inhalten und Aktivitäten zu ergreifen", erklärte die Aufsichtsbehörde Ofcom am Mittwoch.

"Unbefriedigende" Antwort des Providers

Zuvor habe die Medienaufsicht mehrfach versucht, Kontakt zu dem Provider aufzunehmen und ihn auf seine Verpflichtungen gemäß dem britischen Gesetz zur Online-Sicherheit hinzuweisen. Zudem sei er aufgefordert worden, einen Bericht zu den von ihm ergriffenen Sicherheitsvorkehrungen und eine Risikoeinschätzung vorzulegen. 

Da die Antwort des Providers nur "begrenzt" und "unbefriedigend" ausgefallen sei, ist nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, erklärte Ofcom.

Das Suizidforum hat Zehntausende Mitglieder, darunter auch Kinder

Den Namen der Website und des Providers nannte die Medienaufsicht unter Hinweis auf die "Art" der dort angebotenen Inhalte nicht. Laut einem BBC-Bericht wird das Suizidforum von den USA aus verwaltet und hat Zehntausende Mitglieder, darunter auch Kinder.

Auf der Website werden der BBC zufolge Methoden zum Suizid diskutiert und beispielsweise Anweisungen zum Kauf und zum Einsatz einer potenziell tödlichen Chemikalie gegeben. Mehr als 50 Todesfälle im Vereinigten Königreich werden demnach mit dem Forum in Verbindung gebracht.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. 

Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

Provider droht eine hohe Geldstrafe

Im Zuge des jetzt eingeleiteten Verfahrens könnte die Medienaufsicht den Provider gerichtlich zur Entfernung bestimmter Inhalte auffordern. 

Zudem droht ihm eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 20 Millionen Euro oder zehn Prozent seines weltweiten Umsatzes.

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